Estland

Toila

Wegbeschreibung

Aus Jöhvi kommend fährt man in Richtung des Sanatoriums Toila (Erholungsheim für Bergarbeiter). Auf halbem Wege führt ein Waldweg zum Friedhof. Die genaue Adresse lautet: Deutscher Soldatenfriedhof Toila im Oru Park, Eingang Höhe Ranna str., 41702 Toila./Estland

Gesamtbelegung: 2.011 Tote

Gesamtbelegung: 2.011 Tote

Kontakt

Ranna str.

EE 41702 Toila

Estland


Ganzjährig geöffnet

Auf der Kriegsgräberstätte des Dorfes Toila direkt am Finnischen Meerbusen sind Tote des Zweiten Weltkrieges bestattet.

Friedhofsbeschreibung

Die etwa viereinhalb Hektar große Anlage umfasst zwölf mit Rasen begrünte Gräberblöcke, zwischen denen größere Waldflächen liegen. 32 Kreuzgruppen aus Naturstein machen die belegten Flächen kenntlich. Der zentrale Platz ist kreisförmig mit einem Durchmesser von zehn Metern angelegt und mit Natursteinen befestigt. Dort steht ein sechs Meter hohes Kreuz aus Metall mit einer Gedenktafel. Zehn Stelen verewigen die Namen der mehr als 2.000 auf dem Friedhof Bestatteten in alphabetischer Reihenfolge.

An besonderen Stellen sind Ruheplätze mit Bänken eingerichtet. Mauerscheiben aus Dolomit und im Abstand von 15 Metern aufgestellte Natursteinpfosten umfassen den Friedhof.

Belegung

Das seit 1920 unabhängige Estland wurde im Juni 1940 von der Sowjetarmee besetzt und im Oktober desselben Jahres von der Sowjetunion annektiert. Im Juli 1941 eroberten und besetzten deutsche Truppen Estland, die im Verlauf des Jahres 1944 wiederum von der Sowjetarmee vertrieben wurden. Während der Kämpfe im Osten des Landes verloren mehr als 15.000 deutsche Soldaten und Angehörige anderer Nationalitäten, die auf deutscher Seite kämpften, ihr Leben.

Von Februar bis September 1944 fanden im Gebiet zwischen Narva und Vaivara schwere Kämpfe statt. Im Lazarett von Toila erlagen viele Verwundete ihren Verletzungen. Mehr als 2.000 deutsche und estnische Tote, aber auch Angehörige anderer Nationen, fanden auf dem Friedhof Toila ihre letzte Ruhestätte, den die Wehrmacht 1944 angelegt hatte.

Nach dem Krieg nutzten sowjetische Grenztruppen Teile der Gräberstätte als Übungsgelände, doch weil sie so weitläufig war, kam nur ein kleiner Teil der Grablagen zu Schaden.

Historie

Das am 12. Oktober 1995 mit Estland geschlossene Kriegsgräberabkommen trat am 26. Oktober 1996 in Kraft und bildet die rechtliche Basis für die Arbeit des Volksbundes. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. begann 1998 in Toila mit ersten Erfassungs- und Sondierungsarbeiten. Schon vorher hatten Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Workcamps des Landesverbandes Schleswig-Holstein auf dem Gelände gearbeitet. Ab 1999 halfen Soldaten der Bundeswehr mit jährlichen Arbeitseinsätzen dabei, den Friedhof wiederherzurichten. Am 10. August 2002 wurde er der Öffentlichkeit übergeben. Die staatliche Forstverwaltung betreut die Kriegsgräberstätte.

Besonderheit

Der Oru-Park, an dessen nordwestlichem Rand die deutsche Kriegsgräberstätte Toila liegt, ist eine der größten Landschaftsparkanlagen Estlands. Dort hatte der estnische Präsident bis 1944 seinen Sommersitz. Im Norden begrenzt eine zur Ostsee hin abfallende Steilküste den Park. Von dort reicht der Blick weit über das offene Meer.