Deutschland

Zeithain-Gohlis / Zschepa II

Wegbeschreibung

Lage an einem Waldweg bei Zschepa; S88 von Röderau-Bobersen kommend in Richtung Mühlberg/Elbe fahren, dann in Höhe der Ortslage Zschepa rechts in einen Fahrweg zum Friedhof abbiegen; Bus 437 bis Zschepa, von hier knapp 2 km Fußweg

Waldweg in der Nähe von Zschepa

01619 Zeithain

Deutschland

Ganzjährig geöffnet

Die Kriegsgräberstätte Zschepa II (Gohlis) hat eine Fläche von knapp 4.000 m² und wurde von September 1944 bis zur Befreiung am 23. April 1945 zur Bestattung sowjetischer Gefangener genutzt. Diese wurden in acht Massengräbern beigesetzt. Die Leichen wurden wie bei dem unmittelbar benachbarten Friedhof Zschepa I (Kreinitz) auf Feldbahnloren herangebracht, welche von gefangenen Rotarmisten geschoben werden mussten. Bis zur endgültigen Räumung der Lazarette der Roten Armee in Zeithain am 12. Dezember 1945 wurden hier in Einzelgräbern 453 weitere Tote beerdigt. Es handelte sich um Kriegsgefangene und zivile Zwangsarbeiter/-innen aus der Sowjetunion, die im Lager auf ihren Rücktransport in die Sowjetunion warten sollten. Sie starben an den Folgen der in deutscher Hand erlittenen Behandlung. Im Dezember 1948 schlossen sich noch fünf Einzelbestattungen an. Im Zentrum der Kriegsgräberstätte erhebt sich ein 1948 errichteter, mit grauem Granit verkleideter Obelisk. Die Anlage bestand ursprünglich aus einem Bereich mit Einzelgräbern und einem Bereich mit Sammelgrabreihen. Davon abgeleitet werden zwei Namensträger auf der Eingrabfläche und zwei weitere auf der Sammelgrabfläche aufgestellt. Die Ausrichtung der Namensträger verdeutlicht die Abgrenzung der Flächen untereinander. Bis zum Abzug der sowjetischen Truppen 1992 befand sich der Friedhof im militärischen Sperrgebiet des Truppenübungsplatzes Zeithain, am westlichen Rand eines Panzerfahrübungsgeländes. Heute gehört das Areal zum Naturschutzgebiet "Gohrischheide und Elbniederterrasse Zeithain". Quelle/Link: https://www.stsg.de/cms/zeithain/historische-orte/friedhof-4