Belgien

Zeebrugge

Gesamtbelegung: 175 Tote

Gesamtbelegung: 175 Tote


Ganzjährig geöffnet

Das deutsche Sammelgrab auf dem britischen Friedhof Sint-Donaaskerk in Zeebrugge ist ein zentrales Element der Anlage.

Belegung

Außer 30 Soldaten des Commonwealth sind auf dieser Kriegsgräberstätte 175 deutsche Gefallene des Ersten Weltkrieges begraben. Von ihnen gehörten 14 dem Heer und 158 der Marine an (darunter ein Luftschiffer). Drei Soldaten sind unbekannt.

Historie

Deutsche Streitkräfte besetzten die Stadt Zeebrugge im Oktober 1914 und bauten den strategisch wichtigen Hafen zu einem Stützpunkt für die Kaiserliche Marine am Ärmelkanal aus. Während des gesamten Ersten Weltkrieges war er immer wieder Angriffen ausgesetzt.

Am 22./23. April 1918 versuchte die britische Royal Navy, die Zufahrt zum Hafen für deutsche U-Boote zu blockieren. Auch ein Bataillon britischer Marineinfanterie war dabei. Mehr als 60 Schiffe und Boote waren beteiligt: Mit Zerstörern, Motorbooten, Barkassen, alten Kreuzern, U-Booten und Mersey-Fährschiffen griffen sie die Mole bei Zeebrugge an und versuchten, den Kanal nach Brügge und zum deutschen U-Boot-Hauptquartier zu blockieren.

Letztlich gelang weder die vollständige Blockade der Hafenzufahrt noch die Zerstörung der wichtigen Molenbatterie. Dennoch werteten die Briten das Unternehmen offiziell als großen Erfolg. Die deutsche Seite feierte wiederum die gelungene Verteidigung. Als „Zeebrugge Raid“ beziehungsweise „St. Georges Day Raid“ ging der Angriff in die Geschichte ein.

Friedhofsbeschreibung

Die Kriegsgräberstätte wird von der Commonwealth War Graves Commission (CWGC), der britischen Partnerorganisation des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., gepflegt. Die Bundesregierung stellt Mittel für das deutsche Sammelgrab zur Verfügung, wobei der Volksbund die Aufsicht führt.

2023 renovierte die CWGC mit Mitteln der deutschen Bundesregierung die Einfassung des deutschen Sammelgrabes.

Besonderheit

Auf dem Friedhof befinden sich mehrere Gedenkstätten, für deren Erhalt das britische Verteidigungsministerium aufkommt: das Denkmal für den Angriff auf Zeebrugge – das vier Opfer des „Zeebrugge Raid“ nennt, über deren Gräber nichts bekannt ist –, das Denkmal der britischen Bergungsabteilung (British Salvage Section memorial) sowie Denkmäler für die Captain Bamford und Sergeant Finch. Beide waren Träger des Victoria Cross, der höchsten britischen militärischen Auszeichnung.