Auf dem Gemeindefriedhof Zborov sind auf der deutschen Kriegsgräberstätte 1.194 Tote des Zweiten Weltkrieges bestattet.
Friedhofsbeschreibung
Das Areal ist in vier Grabfelder unterteilt. Eine Hecke grenzt den Soldaten- vom Zivilfriedhof ab. Granitkreuze auf den Gräbern verewigen auf jeder Seite die Namen und Daten von drei Toten. Mittelpunkt der Anlage ist das Hochkreuz mit Gedenkstein. Dort bietet sich Besucherinnen und Besuchern ein weiter Blick über den Friedhof, den Ort und die Ausläufer des Gebirgszuges der Beskiden.
Besonderes Merkmal ist ein hölzerner Glockenturm im Eingangsbereich mit Namentafeln aus Aluminium für die nicht geborgenen Toten sowie für die unter den Unbekannten Ruhenden. Beim Glockenturm befindet sich auch ein Listenkasten mit Namen- und Besucherbuch.
Belegung
Auf dem Gemeindefriedhof von Zborov war ein Großteil der während des Zweiten Weltkrieges angelegten Soldatengräber erhalten geblieben. Die Zubettungsarbeiten endeten 1997 und die letzten Kreuze sowie fünf Namentafeln wurden im Herbst 1999 versetzt. Ende 2014 war der Soldatenfriedhof mit 1.194 Kriegstoten belegt.
Historie
Auf dem Gebiet der heutigen Slowakischen Republik sind etwa 16.000 deutsche Soldaten auf sechs Friedhöfen des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. bestattet. Der größte deutsche Soldatenfriedhof mit mehr als 9.000 Toten liegt in Važec am Fuß der Hohen Tatra.
Die Arbeit des Volksbundes begann 1990 in der Ostslowakei der damaligen ČSFR. Ein erster Sammelfriedhof wurde bereits 1992 in Zborov eingeweiht. 1994 folgten Humenné und Prešov. Die Kriegsgräberstätte Hunkovce war 1995 fertiggestellt, die in Važec 1998. Die Einweihung des Friedhofs in Bratislava (deutsch: Pressburg) im Jahr 2000 setzte den Schlusspunkt. Damit sind für alle deutschen Soldaten, die im Zweiten Weltkrieg in der Slowakei starben, Kriegsgräberstätten errichtet worden. Die Instandsetzung und Zusammenlegung von Friedhöfen aus dem Ersten Weltkrieg schloss sich an.
In Zborov begann der Ausbau der Kriegsgräberstätte 1991 mit der Exhumierung der dort bestatteten Toten. Die anschließende Neuordnung des Gräberfeldes ermöglichte Zubettungsflächen für weitere Grablagen. Die Anlage wurde der Öffentlichkeit am 19. September 1993 übergeben.
Rechtsgrundlage der Tätigkeit des Volksbundes war ein vom 27. Februar 1992 datierender Nachbarschaftsvertrag zwischen Deutschland und der ČSFR. Ein Kriegsgräberabkommen mit der seit Anfang 1993 selbstständigen Slowakischen Republik trat am 12. August 2000 in Kraft. Die Belange des Volksbundes vertritt die „Gesellschaft Deutsche Kriegsgräberfürsorge in der Slowakei“ mit Sitz in Prešov.
Besonderheit
In Zborov ermöglichte die gute Zusammenarbeit mit der Verwaltung des Ortes die Anlage des ersten Soldatenfriedhofes in der Slowakischen Föderation der ehemaligen ČSFR.