Niederlande

Ysselsteyn

Wegbeschreibung

Die genaue Adresse des Friedhofs lautet: Duitse Oorlogsbegraafplaats, Timmermannsweg 75, 5813 AM Ysselsteyn, Nederland

Gesamtbelegung: 31.813 Tote

Gesamtbelegung: 31.813 Tote


Ansprechpartner
Barrierefrei
Ausstellung
Öffentliches WC

Kontakt

Timmermannsweg 75

5813 Venray

Niederlande

Tel.: 0031 478-230001

info@joc-ysselsteyn.com


Ganzjährig geöffnet

Ysselsteyn ist nach der Fläche die größte deutsche Kriegsgräberstätte weltweit. Dort unterhält der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge eine seiner vier Jugendbegegnungs- und Bildungsstätten.

Friedhofbeschreibung

Nur etwa 20 Kilometer von der niederländisch-deutschen Grenze entfernt befindet sich die Kriegsgräberstätte Ysselsteyn. Sie ist die einzige deutsche Kriegsgräberstätte in den Niederlanden und liegt acht Kilometer südwestlich von der Stadt Venray in der Provinz Limburg. Die Anlage ist mit 28 Hektar die größte deutsche Kriegsgräberstätte weltweit. Der Friedhof ist in 116 Blöcke mit meist zwölf Reihen zu je 25 Gräbern unterteilt. Fast alle Gefallenen ruhen in Einzelgräbern.

Belegung

Auf dem Friedhof sind alle deutschen Soldaten des Zweiten Weltkriegs bestattet, die auf niederländischem Gebiet gefallen sind. Außerdem ruhen hier niederländische, polnische und sowjetische Soldaten, die in deutscher Uniform gekämpft haben, sowie 87 Kriegstote aus dem Ersten Weltkrieg. Etwa 3.000 deutsche Soldaten sind 1946 vom amerikanischen Soldatenfriedhof Margraten nach Ysselsteyn umgebettet worden. Die meisten sind in den letzten Kriegsmonaten im Aachener Land oder bei den Kämpfen an der Rur gestorben. In Ysselsteyn liegen auch 1.700 deutsche Soldaten, die im Gebiet um Arnheim zu Tode kamen, sowie 475 deutsche Kriegstote von der Insel Texel, die beim „Aufstand der Georgier“ fielen. Auch Männer, Frauen und Kinder aus dem Internierungslager in Vught fanden in Ysselsteyn ihre Ruhestätte.

Historie

Der Friedhof in Ysselsteyn war zunächst nicht für diesen Standort geplant. Die Niederlande wollte ursprünglich alle deutschen Kriegstoten im Land exhumieren und in Deutschland auf einem Sammelfriedhof bestatten lassen. Die niederländische Regierung kam dem Wunsch der Verinigten Staaten von Amerika nach, die deutschen Kriegstoten in den Niederlanden zu belassen. Am 15. Oktober 1946 begann der niederländische Gräberdienst damit, alle deutschen Kriegstoten von den Zivilfriedhöfen und aus Feldgräbern im Land zu exhumieren und auf dem Friedhof in Ysselsteyn beizusetzen. In enger Zusammenarbeit mit der Deutschen Dienststelle in Berlin und dem Volksbund identifizierte der niederländische Gräberdienst nach Öffnung der Gräber mit Unbekannten noch 7.330 Tote.

2021 wurde das Besucherzentrum in Betrieb genommen. Dort illustriert eine neue Multimedia-Ausstellung die Geschichte der Kriegsgräberstätte und erzählt von den Schicksalen hinter den Kreuzen. Im Besucherzentrum stehen Räume für Tagungen, Vorträge und Präsentationen zur Verfügung, die im Rahmen von Bildungsprojekten genutzt werden. Die Kriegsgräberstätte Ysselsteyn ist unter anderem eine Station der „Liberation Route Europe“. Die „Liberation Route“ verbindet historische Schauplätze, über welche die alliierten Streitkräfte ab 1944 von Südengland aus über die Normandie bis nach Berlin vorrückten.

Besonderheit

1982 startete das „Projekt Ysselsteyn“, bei dem Kriegsgräberstätten als Begegnungsstätten vor allem für Jugendliche dienen. Schulklassen, Jugend- und Erwachsenengruppen können seitdem in der Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte Ysselsteyn an historisch-politischen und friedenspädagogischen Bildungsangeboten teilnehmen. Der Volksbund unterhält weitere Jugendbegegnungs- und Bildungsstätten an den Kriegsgräberstätten Golm (Deutschland), Lommel (Belgien) und Niederbronn-Les-Bains (Frankreich).