Frankreich

Warmeriville

Gesamtbelegung: 3.141 Tote

Gesamtbelegung: 3.141 Tote


Mehr als 3.000 deutsche Soldaten des Ersten Weltkrieges sind auf diesem Friedhof im Département Marne bestattet. 1974 wurden 330 Gefallene zugebettet, die aus einem Stollen geborgen worden waren.

Belegung

Die Kriegsgräberstätte Warmeriville entstand im Frühjahr 1915: Deutsche Truppen legten sie als Sammelfriedhof für die Gefallenen an, die beim deutschen Vormarsch im August 1914 und dem anschließenden französischen Gegenangriff, beim Stellungskrieg und bei den französischen Offensiven im Winter 1914/1915 gestorben waren.

Später kamen Opfer der französischen Angriffsschlachten im Herbst 1915 und im Frühjahr 1917, des deutschen Gegenangriffs beiderseits Reims im Juli 1918 und der Rückzugskämpfe im September/Oktober 1918 hinzu.

Nach Kriegsende betteten die Franzosen weitere Tote zu, von denen etliche in benachbarten Gemeindebereichen in provisorischen Grabstätten bestattet worden waren.

Historie

Erste Instandsetzungsarbeiten übernahm der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. auf Grund einer 1926 mit den französischen Militärbehörden getroffenen Vereinbarung. Eine dauerhafte Kennzeichnung der deutschen Gräber war wegen Devisenmangels und später wegen des Zweiten Weltkrieges nicht möglich.

Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 konnte sich der Volksbund – finanziell unterstützt von der Bundesregierung – um die endgültige Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkrieges in Frankreich kümmern. Junge Leute hatten in den damaligen Volksbund-Jugendlagern (heute Workcamps) schon mit gärtnerischen Vorarbeiten begonnen.

1970 wurden die provisorischen Holzgrabzeichen gegen Kreuze aus Naturstein mit eingravierten Namen und Daten ausgetauscht. Von den mehr als 3.100 Gefallenen ruhen über 2.600 in Einzelgräbern. In den beiden Gemeinschaftsgräbern mit fast 500 Opfern bleiben etwa 90 unbekannt.

Der Eingang mit geschmiedetem Tor zwischen Flügelmauern wurde neu gestaltet. Die Gemeinschaftsgräber erhielten eine neue Einfassung aus Natursteinmauerwerk und als Kennzeichnung Kreuzgruppen. Ein aus massivem Stahl geschmiedetes Hochkreuz steht auf dem zentralen Platz.

Besonderheit

1974 wurden weiteren 330 deutschen Kriegstoten eingebettet. Sie waren von dem Pionier-Lehrregiment der Bundeswehr (München) auf Bitten der französischen Behörden und auf Veranlassung des Volksbundes aus dem ehemaligen deutschen Stollensystem unter dem Mont-Cornillet geborgen worden. Französisches Militär unterstützte dabei.

Am 20. Mai 1917 hatte auf französischer Seite schwerste Artillerie damit begonnen, die Stolleneingänge systematisch zu zerstören. Mehrere Volltreffer durchschlugen auch die Stollendecken. Dadurch und durch die sich überall ausbreitenden Explosionsgase starben alle in diesen Gängen Eingeschlossenen – in der Mehrzahl Angehörige zweier Bataillonen des württ. Inf. Reg. Nr.476.

Nicht zuletzt, um Plünderung durch Grabräuber zu verhindern, entschlossen sich französische Behörden und der Volksbund zur Bergung. An der Trauerfeier zur Beisetzung der Toten in Warmeriville nahmen hohe Vertreter der französischen Staatsverwaltung, Politiker, französische und deutsche Militärs, die deutsche Botschaft sowie die Bevölkerung teil.