Frankreich

Viéville-sous-les-Côtes

Département Meuse 1179 deutsche Kriegstote, 3 Kriegstote der k.u.k. Österr. Ung. Armee, 1 russischer Kriegstoter, 1 französischer Kriegstoter Der deutsche Soldatenfriedhof Viéville wurde im November 1914 von den rückwärtigen Diensten der deutschen 33. Res. Inf. Div. angelegt. Er nahm zunächst die Toten dieser Division aus den Kämpfen um die westlich Viéville verlaufenden Maashöhen und dem Zugang zu Maas auf. Später betteten auch andere Divisionen, die hier zum Einsatz kamen, ihre Toten auf diesem Friedhof ein. Bildhauer, die als Soldaten Dienst leisteten, schufen im Jahre 1915 das Denkmal. Bei den Kämpfen im Sommer und Herbst 1918 wurde es schwer beschädigt und von den französischen Behörden nach Kriegsende -etwas kleiner- wieder errichtet. Die drei österr.-ung. Soldaten gehörten der k.u.k. 35. Inf. Div. an, die zur Unterstützung des deutschen Bundesgenossen ab Herbst 1918 im Raum Verdun zum Einsatz kam. Die Division rekrutierte sich aus dem Raum Siebenbürgen (heute Rumänien) und bestand aus Siebenbürger Sachsen, Magyaren und Ungarn. Die hier ruhenden Deutschen gehörten Truppenteilen an, deren Heimatgarnisonen in Bayern, Sachsen, Lothringen, Westpreußen, Schlesien, Thüringen, Hessen, Hamburg, Niedersachsen, Westfalen und im Rheinland lagen. Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen Erste Arbeiten zur Verbesserung des Zustandes des Friedhofes führte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. aufgrund einer 1926 mit den französischen Militärbehörden getroffenen Vereinbarung aus. Dazu gehörten ergänzende Baum- und Heckenpflanzungen sowie Reparaturen an Böschungen und Aufgängen. Das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der Gräber blieb allerdings infolge Devisenmangels und des 1939 ausbrechenden Zweiten Weltkrieges zunächst ungelöst. Endgültige Gestaltung Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1968 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. - finanziell unterstützt von der Bundesregierung - die endgültige Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkrieges in Frankreich vornehmen. Jugendliche freiwillige Helfer des Volksbundes hatten zuvor bereits mit gärtnerischen Vorarbeiten, insbesondere mit der Sicherung der Terrassen und Treppen, begonnen. 1972 begann der Austausch der bisherigen provisorischen Holzgrabzeichen gegen Kreuze aus Metall mit eingegossenen Namen und Daten der hier Ruhenden. Die zugehörigen 35 Kilogramm schweren Betonfundamente, deren Antransport die Bundeswehr übernommen hatte, versetzten zuvor wieder jugendliche Helfer des Volksbundes an den Gräbern. Von den 1179 deutschen Gefallenen erhielten 1044 Opfer Einzelgräber. 135 Gefallene ruhen in einem Gemeinschaftsgrab; von ihnen blieben 55 unbekannt. Die fünf Gräber der Gefallenen jüdischen Glaubens erhielten aus religiösen Gründen als Kennzeichnung statt eines Kreuzes eine Grabstele aus Naturstein, deren hebräische Schriftzeichen besagen: 1.(oben) "Hier ruht begraben ... ." 2. (unten) "Möge seine Seele eingebunden sein in den Kreis der Lebenden." Eine grundlegende landschaftsbauliche Überarbeitung des Geländes einschließlich Ergänzung des Baumbestandes und Begrünung der Gräberflächen schloss sich an. Das Gemeinschaftsgrab erhielt eine neue Einfassung aus Naturstein und der Eingang wurde neu gestaltet. Ein Bildhauer führte umfangreiche Restaurationsarbeiten an dem zentralen Mal aus, das zusätzlich zu den Kriegsschäden und bedingt durch die mangelhafte Qualität des verwendeten Steinmaterials erhebliche Verfallserscheinungen aufwies. Pflege: Der Friedhof wird ständig durch den Pflegedienst des Volksbundes betreut.