Frankreich

Spicherer Höhen

Wegbeschreibung

An der D 32, südlich von Saarbrücken über den Spichererberg oberhalb des deutsch­französischen Grenzübergangs „Goldene Bremm" nach Spicheren.

Gesamtbelegung: 110 Tote

Gesamtbelegung: 110 Tote


Ganzjährig geöffnet

Auf der Kriegsgräberstätte „Spicherer Höhen“ ruhen deutsche Soldaten des Zweiten Weltkrieges. Spicheren (deutsch: Spichern) liegt direkt an der französisch-deutschen Grenze.

Friedhofsbeschreibung

Gegenüber des Eingangsbereichs – am anderen Ende der Kriegsgräberstätte – befindet sich ein kleiner Gedenkplatz mit behauenem Steinkreuz. Auf rechteckigen Rasenflächen stehen 60 steinerne Grabkreuze in vier Reihen. Jeder Grabstein trägt zwei Namen. Die Kriegsgräberstätte ist an drei Seiten von Bäumen umstanden. Zur Rue des Hauteurs bietet sich ein freier Blick auf die Landschaft. Saarbrücken liegt in Sichtweite.

Belegung

Die „Spicherer Höhen“ waren wiederholt Schauplatz heftiger Kampfhandlungen. Im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 wurde hier die Schlacht von Spichern ausgetragen. Als ein Ergebnis dieses Krieges fiel Lothringen an das Deutsche Reich.

1919 sprach der Versailler Vertrag Lothringen wieder Frankreich zu. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges maß die deutsche Heeresführung den „Spicherer Höhen“ eine große Bedeutung für die Verteidigung zu. Als „Spichern-Stellung“ gehörten sie zum „Westwall“ zwischen Saarbrücken und Forbach. Sie befanden sich zu großen Teilen auf französischem Staatsgebiet. Die Nähe zu den saarländischen Industrieanlagen und zur Großstadt Saarbrücken erforderte aus deutscher Sicht die Einnahme des nahen Giffertwaldes. Die Wehrmacht errichtete hier Panzerabwehrstellungen und Bunker.

Im Februar 1945 nahmen US-amerikanische Truppen der 70. Infanterie Division Spicheren ein. Die Wehrmacht legte schon während des Krieges an dieser Stelle im Frontbereich eine Gräberstätte an. Nach Kriegsende bettete die Gemeinde Spicheren weitere deutsche Soldaten aus Feldgräbern auf diesen Friedhof um. Eine zwischen Spicheren und der Stadt Saarbrücken Anfang der 1950er Jahre getroffene Vereinbarung führte dazu, dass die Stadt Saarbrücken 1952 diese Friedhofsanlage baute. Die meisten der Toten sind identifiziert, wenige blieben namenlos.

Historie

Der Soldatenfriedhof „Spicherer Höhen“ ist die erste deutsche Kriegsgräberstätte des Zweiten Weltkrieges auf französischem Boden. Mit dem Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens von 1966 fand sie als 23. Kriegsgräberstätte Aufnahme in das Vertragswerk.

Besonderheit

Nahe der Kriegsgräberstätte liegt der deutsch-französische Soldatenfriedhof „Giffertwald“. Er ist den Toten der Schlacht von Spichern am 6. August 1870 gewidmet. Ursprünglich an anderem Ort angelegt, musste er 1965 dem Bau der Autobahn Saarbrücken – Metz weichen. Der Volksbund sanierte die Anlage 1998 vollständig und weihte sie im August desselben Jahres neu ein.

Gegenüber dem nahegelegenen Westwallbunker „Wotan“ steht ein Panzer „M24 Chaffee“, den Veteranen der 70. US-amerikanischen Infanterie Division im Mai 1997 stifteten, um an die Schrecken des Krieges zu erinnern. Ein örtlicher Verein hat den Bunker zur Besichtigung hergerichtet.

Die Hochebene „Spicherer Höhen“ hat sich zu einem Ort der Erinnerung und der Völkerverständigung unter der Bezeichnung „Deutsch-Französischer Kultur- und Naturpark Spicheren“ entwickelt. Jährlich finden deutsch-französische Kulturfeste statt. Gemeinsame Gedenkstunden und Kranzniederlegungen erinnern an die Toten beider Nationen.