Département Aisne 11 100 deutsche Kriegstote Erster Weltkrieg
Auf dem anschließenden französischen Soldatenfriedhof ruhen 7236 Gefallene. Unweit davon befindet sich eine italienische Kriegsgräberstätte mit 592 Toten.
Der deutsche Soldatenfriedhof Soupir wurde ursprünglich als Feldfriedhof eines französischen Lazaretts angelegt. 1920 und 1924 erfolgten viele Zu-bettungen deutscher Gefallener aus 143 Gemeindebereichen aus dem Umkreis von mehr als 30 Kilometern. In großem Umfang wurden dabei ehemalige Friedhöfe und provisorische Grabstätten aufgelöst.Die in Soupir Ruhenden erlitten den Tod in einer der großen Schlachten und in den zahlreichen Gefechten, die vom September 1914 bis zum Oktober 1918 zwischen Soissons und Reims, an der Aisne, der Vesle und der Marne, sowie um den Chemin-des-Dames stattfanden. Besonders hervorzuheben sind der deutsche Vormarsch zur Marne und der Rückzug auf die Aisne im Herbst 1914, der französische Großangriff Anfang April 1917, dessen Msserfolg zu einer folgenschweren moralischen Krise in der französischen Armee und zur Meuterei einzelner Regimenter führte, sowie der französische Angriff Ende Oktober 1917, die deutsche Offensive Ende Mai 1918 und schließlich die Rückzugskämpfe von August bis Oktober 1918.
Die in Soupir Ruhenden gehörten im wesentlichen Truppenteilen an, deren Heimatgarnisonen in Westfalen, Brandenburg, Thüringen, Kurhessen, Pommern, Schleswig-Holstein, Westpreußen, Württemberg sowie den Hansestädten Bremen, Hamburg und Lübeck lagen.
Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen
Erste Arbeiten zur Verbesserung des Zustandes des Friedhofes führte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. aufgrund einer 1926 mit den zuständigen französischen Militärbehörden getroffenen Vereinbarung aus. Es erfolgten unter anderem erste Baumpflanzungen, das Setzen einer Hecke und die Begrünung des Gräberfeldes. Allerdings musste das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der Gräber infolge Devisenmangels und des 1939 ausbrechenden Zweiten Weltkrieges zunächst noch ungelöst bleiben.
Endgültige Gestaltung
Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. - finanziell unterstützt von der Bundesregierung - die endgültige Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkrieges in Frankreich vornehmen. Außer einer grundlegenden landschaftsgärtnerischen Überarbeitung - die in Übereinstimmung mit dem französischen Ministère des Anciens Combattants vorgenommen wurde, um ein gemeinsames Gräberfeld unter Beseitigung der trennenden Hecke zu schaffen - erfolgte ab 1972 der Austausch der bisherigen provisorischen Holzgrabzeichen gegen Kreuze aus Naturstein mit eingravierten Namen und Daten der hier Ruhenden.
Von den 11 100 Gefallenen ruhen 5 126 in Einzelgräbern; 31 blieben ohne Namen. In dem Gemeinschaftsgrab mit 5 974 Opfern sind nur 835 namentlich bekannt.
Die Gräber der 20 Gefallenen jüdischen Glaubens erhielten aus religiösen Gründen statt des Kreuzes eine Grabstele aus Naturstein. Die hebräischen Schriftzeichen besagen:
1. (oben) "Hier ruht begraben ... ."2. (unten) "Möge seine Seele eingeflochten sein in den Kreis der Lebenden."
Pflege:
Der Friedhof wird ständig durch den Pflegedienst des Volksbundes betreut.