Polen

Siemianowice Śląskie

Wegbeschreibung

Von Görlitz aus benutzt man die Autobahn A4/ E 40 in Richtung Wroclaw/Breslau - Krakow (Krakau). An der Ausfahrt Ostropa nach Gliwice/Gleiwitz und weiter auf der Straße Nr. 78 Richtung Bytom/ Beuthen. In Bytom fährt man in Richtung Czeladz (Staße Nr. 94). Nach der kleinen Ortschaft Bangow Überquerung einer Bahnstrecke. Nach ca. 500 m weist ein Schild auf den Friedhof, der auf der rechten Seite liegt. Die genaue Adresse lautet: Deutscher Soldatenfriedhof Laurahütte (Kommunalfriedhof), 43-100 Siemianowice Śląskie.

Die Industriestadt Siemianowice Śląskie liegt im Süden Polens im Verwaltungsbezirk (Woiwodschaft) Śląskie (Schlesien), nördlich von Katowice (Kattowitz). Die dortige Kriegsgräberstätte befindet sich an der Straße Nr. 94 zwischen den Ortschaften Bytom und Czeladz. Sie ist der größte deutsche Soldatenfriedhof in Polen und wurde am 10. Oktober 1998 der Öffentlichkeit übergeben.

Friedhofsbeschreibung

Die polnischen Behörden stellten dem Volksbund in den 1990er Jahren bei Siemianowice ein 3,4 Hektar großes Gelände für die Anlage eines deutschen Soldatenfriedhofes kostenlos zur Verfügung. Zwei Hauptwege erschließen die in einem Waldstück gelegene Gräberstätte. Auf einem zentralen Gedenkplatz dokumentieren beschriftete Stelen die Namen der Orte, aus denen Kriegstote hierher gebracht wurden. Ab 1997 erfolgten die Umbettungen der Gebeine deutscher Soldaten aus den Orten der Bezirke Katowice, Bielsko Biala, Krakow, Tarnow, Kielce, Czestochowa, Piotrkow Trybunalski, Sieradz, Nowy Sacz und Lodz. Blocksteine markieren die Einbettungsblöcke auf dem Friedhof, Reihensteine ermöglichen das Auffinden der Grablagen. Der Friedhof bietet Platz für rund 40.000 Kriegstote. Ende 2018 waren 33.283 Deutsche, die im Zweiten Weltkrieg ihr Leben verloren, hier beigesetzt. Weitere Umbettungen finden statt. Im Informationsraum der Kriegsgräberstätte ist das Namenbuch aller in Polen ruhenden deutschen Kriegstoten einsehbar. Am Eingangsgebäude informiert eine Tafel über die am 10. Oktober 1998 eingeweihte Anlage.

Historie

Innerhalb der heutigen Grenzen der Republik Polen verloren während des Zweiten Weltkrieges etwa 500.000 deutsche Soldaten ihr Leben. Sie starben hauptsächlich bei Kampfhandlungen während des deutschen Überfalls auf Polen 1939, durch Aktionen des polnischen Widerstandes und 1945 im Kampf gegen die vorrückende Sowjetarmee. Der im Jahr 1991 unterzeichnete deutsch-polnische Nachbarschaftsvertrag bildet die rechtliche Grundlage für die Errichtung deutscher Kriegsgräberstätten in Polen. Finanziert aus Mitteln der Bundesrepublik Deutschland, entstanden insgesamt 14 Soldatenfriedhöfe, zwei davon in Schlesien: Siemianowice Śląskie (Laurahütte) und Nadolice Wielkie (Groß Nädlitz). Größere deutsche Gräberstätten für Kriegstote des Zweiten Weltkriegs wurden unter anderem auch in Olsztyn, Przemyœl, Poznañ und in der Nähe von Szczecin angelegt.

Besonderheit

Der Name Laurahütte geht auf eine 1890 in Oberschlesien angelegte Ortschaft zurück, die bei der 1922 vorgenommenen Teilung Oberschlesiens – eine Nachwirkung des Ersten Weltkriegs – dem polnischen Teil der Region zugeschlagen wurde. Es folgte die Auflösung der Gemeinde Laurahütte und die Zusammenlegung mit Siemianowice Śląskie (Siemianowitz) zur neuen Gemeinde Huta Laura-Siemianowice Śląskie – ab 1927 nur Siemianowice Śląskie. Die in den 1830er Jahren gegründete Laurahütte war einer der größten Eisenhüttenbetriebe Oberschlesien.