Frankreich

Seclin

Département Nord 1187 deutsche Kriegstote 4 russische KriegstoteErster Weltkrieg Der deutsche Soldatenfriedhof Seclin wurde im Januar 1915 von den deutschen Truppen angelegt. Bei den bis zur Räumung im Oktober 1918 hier Bestatteten handelt es sich fast ausschließlich um Soldaten, die in Lazaretten ihren Verwundungen erlagen oder die im Etappendienst tätig waren. Etwa 20 Prozent der hier Ruhenden starben im Jahre 1915 infolge der äußerst verlustreichen Stellungskämpfe zwischen Neuve-Chapelle und La Bassée. Weitere 60 Prozent erlitten ihre tödlichen Verletzungen im Frühjahr 1918 beim Beginn des deutschen Großangriffes in Richtung Amiens und auf den Kemmelberg bei Ypern sowie des alliierten Gegenangriffs im August 1918. Die hier Ruhenden gehörten Truppenteilen an, deren Heimatgarnisonen in Westpreußen, Braunschweig, Sachsen, Thüringen, Westfalen, Württemberg, Bayern und dem Rheinland lagen. Instandsetzungsarbeiten zwischen den KriegenErste Arbeiten zur Verbesserung des Zustandes des Friedhofes führte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. nach 1930 aufgrund einer 1926 mit den zuständigen französischen Militärbehörden getroffenen Vereinbarung aus. Das Denkmal wurde noch während des Krieges von im Truppendienst stehenden Bildhauern geschaffen.Allerdings blieb das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der Gräber infolge Devisenmangels und des 1939 ausbrechenden Zweiten Weltkrieges ungelöst. Endgültige Gestaltung Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. - finanziell unterstützt von der Bundesregierung - die endgültige Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkrieges in Frankreich vornehmen. Außer einer grundlegenden landschaftsgärtnerischen Überarbeitung erfolgte 1979 der Austausch der bisherigen provisorischen Holzgrabzeichen gegen Kreuze aus Metall mit eingegossenen Namen und Daten der hier Ruhenden. Die Bundeswehr unterstützte hierbei den Volksbund unter anderem durch den Antransport der für das Aufstellen der Metallkreuze erforderlichen 35 Kilo-gramm schweren Betonfundamente, die anschließend von Teilnehmern aus Jugendlagern des Volksbundes an den Gräbern versetzt wurden.Alle 1 187 Gefallenen ruhen in Einzelgräbern. 29 von ihnen blieben ohne Namen. Die beiden Gräber der Gefallenen jüdischen Glaubens erhielten aus religiösen Gründen statt des Kreuzes eine Grabstele aus Naturstein. Die hebräischen Schriftzeichen besagen:1. (oben) "Hier ruht begraben ... ."2. (unten) "Möge seine Seele eingeflochten sein in den Kreis der Lebenden." Pflege:Der Friedhof wird ständig durch den Pflegedienst des Volksbundes betreut.