Der deutsche Sammelfriedhof in Sebesh ist einer der letzten, der für
Russland vorgesehen ist. Dort sind 36.198 Tote des Zweiten Weltkrieges
bestattet.
Friedhofbeschreibung
Die Kriegsgräberstätte befindet sich sechs Kilometer östlich der Kleinstadt
Sebesh an der Straße nach Opotschka. Die Großstadt Pskow liegt etwa 150
Kilometer entfernt im Nordwesten Russlands nahe der Grenze zu Lettland.
Auf dem vier Hektar großen Gelände hat der Volksbund einen der letzten für
Russland vorgesehenen Sammelfriedhöfe angelegt. Ein granitgepflasterter Weg
führt durch einen überdachten Eingang zum Gedenkplatz mit einem
Metallhochkreuz. Die Namen und Daten von identifizierten Toten sind nach Stand
der Zubettungen in alphabetischer Reihenfolge auf Natursteinstelen an den
Gräberblöcken verzeichnet. Die belegten Gräberblöcke sind außerdem mit
Symbolkreuzgruppen versehen.
Die Namen der bei den Umbettungen nicht zu bergenden Toten sind in einem
Gedenknamenbuch verzeichnet. An einem Teich steht eine zweisprachige
Gedenktafel.
Belegung
36.198 Tote des Zweiten Weltkriegs sind auf dem Soldatenfriedhof Sebesh
bestattet. Auf die Anlage wurden deutsche Gefallene aus den Gebieten Pskow,
Welikije Luki, Opotschka und Newel umgebettet. Der Volksbund vermutet dort etwa
30.000 bis 40.000 Tote aus der Zeit zwischen 1941 und 1944. Weitere Zubettungen
werden folgen.
Historie
Die landschaftsbaulichen Maßnahmen begannen 2004. Der Soldatenfriedhof wurde
am 8. September 2007 eingeweiht. Am 9. September 2017 fand dort eine
Gedenkveranstaltung statt. Bis zum 31. Dezember 2016 waren dort 34.991 Tote
bestattet und Stelen mit 18.477 Namen beschriftet worden.
Besonderheit
Mit Vinzent Cieluch ist in Sebesh der 900.000 Kriegstote begraben, den der
Volksbund in Osteuropa seit der Unterzeichnung des deutsch-russischen
Kriegsgräberabkommens 1992 geborgen hat. Er fiel mit 32 Jahren als Angehöriger
des 323. Infanterie-Regiments am 10. März 1944 in Schestowo und hinterließ
seine Frau und einen kleinen Sohn. Am 9. September 2017 wurde er als einer von
fünf Toten feierlich auf der Kriegsgräberstätte eingebettet
(mehr Informationen). Zum Gedenken an Kriegsgefangene wurden für das
Gebiet Pskow eine Tafel in zwei Sprachen sowie ein Lichtkreuz aus Granit
aufgestellt.