Belgien

Saint-Symphorien

Auf der Kriegsgräberstätte des Commonwealth ruhen deutsche und britische Soldaten des Ersten Weltkrieges.

Friedhofsbeschreibung

Eine Treppe führt zu dem etwas erhöht liegenden Gelände, das landschaftlich um zwei Hügel herum gestaltet ist. Schilder am Eingang informieren in mehreren Sprachen über die Geschichte des Friedhofes. Über Treppen gelangt man auf den ersten Hügel. Dort steht ein sieben Meter hoher Obelisk, dessen deutschsprachige Inschrift an die deutschen und englischen Toten der Schlacht von Mons am 23. und 24. August 1914 erinnert.

Auf der Rückseite führt eine Treppe hinab zu einer Gräberfläche. Dort – vom Eingang aus gesehen links – befinden sich die deutschen Kriegsgräber. Je nach Regimentszugehörigkeit sind die Natursteinkreuze unterschiedlich gestaltet und mit Namen beschriftet.

Der hintere Teil des Friedhofs ist den britischen Kriegsgräbern vorbehalten. Auf dem zweiten Hügel steht ein Hochkreuz aus Stein, auf dem ein Metallkreuz angebracht ist. Die Gräberflächen der britischen Kriegstoten umgeben dieses Mahnmal.

Belegung

In Belgien fanden während des Ersten Weltkrieges rund 134.000 deutsche Soldaten den Tod. Sie wurden an rund 270 Orten begraben. Neben den 99 deutschen Militärfriedhöfen bestanden 22 deutsche Gräberfelder auf alliierten Soldatenfriedhöfen. Hinzu kamen Ehrenfelder, kleine Gräbergruppen oder Einzelgräber auf belgischen Gemeindefriedhöfen. Mehrere hundert deutsche Soldaten des Ersten Weltkrieges liegen auf ins gesamt 87 Kriegsgräberstätten der Commonwealth War Graves Commission.

Den Friedhof in Saint-Symphorien legte das deutsche Militär unmittelbar nach der Schlacht von Mons für die Bestattung deutscher und britischer Soldaten an. Kurz vor Kriegsende 1918 belief sich die Zahl der Grablagen auf mehr als 400. Nach dem Ende der Kampfhandlungen erfolgten Zubettungen aus der Umgebung. Heute ruhen dort mehr als 500 Kriegstote. Unter ihnen sind mehr als 240 Deutsche, deren Namen bekannt sind. Weitere 40 ruhen unter den Unbekannten.

Historie

1919 übergab das Deutsche Heer die Zuständigkeit für die Kriegsgräberstätte an die damalige Imperial War Graves Commission, der Vorgängerin der heutigen Commonwealth War Graves Commission. Die CWGC ist die britische Partnerorganisation des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V..

Besonderheit

Die Kriegsgräberstätte Saint-Symphorien gehört aufgrund ihrer historischen Bedeutung und ihrer Gestaltung seit 2023 zum UNESCO-Weltkulturerbe der Grab- und Gedenkstätten des Ersten Weltkrieges an der Westfront. Dort ruht sowohl der erste britische Soldat – John Parr, gestorben am 21. August 1914 -, der im Ersten Weltkrieg bei Kampfhandlungen sein Leben verlor, als auch der letzte: George Lawrence Price, gestorben am 11. November 1918.

Der Volksbund ist für 23 UNESCO-Weltkulturerbestätten verantwortlich: Weltkulturerbe Kriegsgräberstätte: Volksbund begrüßt UNESCO-Entscheidung