Russland

Russkoe

Wegbeschreibung

Von Königsberg/Kaliningrad die A 193 Richtung Primorsk. In Primorsk hinter dem Bahnhof den Bahnübergang überqueren und scharf nach rechts halten. Am Wasserturm vorbei die A 192 Richtung Svetlogorsk/Rauschen. In Ruskoe befindet sich der Zugang zur Kriegsgräberstätte direkt gegenüber dem russischen Ehrenmal.

Gesamtbelegung: 4671 Tote

Russkoe

Russland

Ganzjährig geöffnet

Russkoe (Ðóññêîå, deutsch: Germau) liegt in der Oblast Kaliningrad (Königsberg) der Russischen Föderation, 34 Kilometer nordwestlich der Stadt Kaliningrad. Die deutsche Kriegsgräberstätte Russkoe wurde am 20. August 1995 eingeweiht. Zu erreichen ist sie von Kaliningrad aus in Richtung Primorsk und Svetlogorsk. Der Zugang zum Friedhof befindet sich direkt gegenüber einem russischen Ehrenmal für die Toten des Zweiten Weltkrieges.

Friedhofsbeschreibung

Die Kriegsgräberstätte Russkoe hat eine Größe von 2,4 Hektar. Unter Einbeziehung eines zivilen Friedhofes wurde die Anlage im Zeitraum von 1992 bis 1995 zum ersten Sammelfriedhof auf dem Gebiet der Russischen Föderation ausgebaut, auf dem deutsche Soldaten, die im Zweiten Weltkrieg ums Leben kamen, ihre letzte Ruhestätte erhielten. Die Initiative zum Bau der Gräberstätte ging von Russland aus. Im Laufe der Zeit wurden mehr als 4.600 Kriegstote, die der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. aus der Region Samland bergen konnte, hierher umgebettet. Zu den Bestatteten gehört auch eine große Zahl namentlich nicht bekannter Zivilisten, die bei den Kämpfen im Samland oder auf der Flucht ihr Leben verloren. Zum Ende des Jahres 2012 verewigten sieben Stelen und eine Tafel die Namen von 1.669 Toten. Rechtliche Grundlage für den Ausbau der Kriegsgräberstätte ist das im Dezember 1992 in Kraft getretene Kriegsgräberabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Russischen Föderation. Das Friedhofsgrundstück stellte die russische Regierung kostenfrei zur Verfügung. Die Anlage wurde am 20. August 1995 der Öffentlichkeit übergeben.

Historie

Das deutsch-russische Kriegsgräberabkommen vom 16. Dezember 1992 ist der erste derartige Vertrag, der mit einem Staat der ehemaligen Sowjetunion geschlossen wurde. Er bereitete den Weg für entsprechende Verhandlungen mit weiteren Staaten. Ansprech- und Vertragspartner für den Volksbund ist der russische Verband „Soldatengedenkstätten“. Auf der Grundlage des Kriegsgräberabkommens konnte der Volksbund eine große Zahl von Kriegsgefangenen- und Interniertenfriedhöfen auf dem Gebiet der Russischen Föderation wiederherrichten. Den Schwerpunkt der Arbeit bilden jedoch die Suche nach deutschen Kriegstoten und die Bergung ihrer sterblichen Überreste. Daneben steht der Ausbau von Sammelfriedhöfen im Fokus, wohin die Toten umgebettet werden können.

Besonderheit

Den Friedhof Germau (heute Russkoe) legte die deutsche Wehrmacht während des Zweiten Weltkrieges an und ließ dort, nahe der ehemaligen Pfarrkirche, 255 Kriegstote bestatten. Die Ruine der Kirche ist heute Teil der Kriegsgräberstätte.