An der Ausgestaltung des deutschen Soldatenfriedhofs Recogne-Bastogne beteiligten sich im Sommer 1956 Jugendliche aus sechs Nationen. Die Anlage liegt in den Ardennen.
Friedhofbeschreibung
Die Stadt Bastogne liegt in den Ardennen an der Grenze zu Luxemburg. Der deutsche Soldatenfriedhof befindet sich im Ortsteil Recogne, sechs Kilometer nördlich der Stadt. Die Anlage ist von Feldern und Wiesen umschlossen und grenzt an der Ostseite an den Dorffriedhof. Entlang der Straße, die an der Nordseite in das Dorf führt, verläuft eine niedrige Einfriedungsmauer aus rotem Eifelsandstein. Sie endet in einem Treppenaufgang und springt bastionsartig vor. Aus dem Mauerwerk dieser Bastion erhebt sich eine kleine Kapelle. Der Innenraum der Kapelle bildet einen überwölbten Weiheraum, dessen Wände durch zwei Reliefs geschmückt sind: St. Michael mit der Waage und der Erzengel Gabriel mit dem Licht. In einer kleinen Seitennische liegen die Verzeichnisse der Toten mit Angabe der Grablagen.
Belegung
Auf dem deutschen Soldatenfriedhof Recogne-Bastogne sind 6.807 deutsche Kriegstote des Zweiten Weltkriegs bestattet, die in den Kämpfen um Bastogne, in der belgischen Provinz Luxemburg, dem südlichen Teil der Provinz Lüttich und den Gebieten um Eupen-Maldemy und St. Vith sowie im deutschen Grenzland gefallen waren. Dabei handelt es sich nicht nur um Tote aus dem Jahr 1944, sondern auch um solche, die 1940 gefallen oder während der Besatzungszeit verstorben sind.
Historie
Noch während der Kämpfe bei Bastogne begann die US-Armee am 4. Februar 1945, einen großen Sammelfriedhof anzulegen. Auf zwei getrennten Gräberfeldern westlich der Straße zwischen Bastogne und Noville wurden amerikanische und deutsche Gefallene bestattet. Zusammen beerdigte die US-Armee dort 2.700 US-Soldaten und mehr als 3.000 Angehörige der Wehrmacht.Im Sommer 1948 wurden die amerikanischen Toten ausgebettet und nach Henri-Chapelle übergeführt. Der amtliche Belgische Gräberdienst begann mit der Auflösung deutscher Feldgräber, Einzelgräber auf Gemeindefriedhöfen und kleinerer Gräberanlagen und überführte die Toten auf zwei Sammelfriedhöfe, die als endgültige deutsche Soldatenfriedhöfe des Zweiten Weltkriegs auf belgischem Boden bestimmt waren: das deutsche Gräberfeld bei Bastogne und ein weiteres in Lommel. Im Zuge dieser Zusammenbettungen fanden 3.300 Tote in Recogne-Bastogne ihre letzte Ruhe. 1954 schlossen die Regierung des Königreichs Belgien und der Bundesrepublik ein Kriegsgräberabkommen ab, das die künftige Fürsorge der Gräber auf belgischem Boden in deutsche Hände legte. Nach Umgestaltung der Friedhofsfläche wurde die Kriegsgräberstätte am 25. September 1960 feierlich der Öffentlichkeit übergeben.
Besonderheit
An der Ausgestaltung durch den Volksbund beteiligten sich im Sommer 1956 während eines internationalen Jugendlagers junge Menschen aus sechs Nationen. Die Leitung hatten das Kolpingwerk und der CVJM. An den Kosten der Ausgestaltung beteiligten sich nicht nur die Bundesregierung und der Volksbund, sondern auch die Belegschaft des Volkswagenwerks in Wolfsburg, die alljährlich dem Volksbund für den Soldatenfriedhof Recogne-Bastogne spendete.