Die Kriegsgräberstätte mit Gräbern aus dem Zweiten Weltkrieg grenzt an den zivilen Friedhof von Pornichet.
Friedhofsbeschreibung
Am höchsten Punkt des Geländes befindet sich die Gedenkhalle mit dem Kameradengrab. Ein zehn Meter hohes Granitkreuz ist ein weithin sichtbares Zeichen der Gräberstätte. Je vier Bronzetafeln sind auf Sockeln aus Beton angebracht und kennzeichnen die Gräber. Jede Tafel nennt einen Kriegstoten. Blauzedern kennzeichnen den Bewuchs der Anlage.
Belegung
Die Wehrmacht bestattete auf diesem Friedhof zunächst 1.753 Tote. Die Atlantikküste der Biskaya war für die deutsche Seekriegsführung wichtig. Die Orte Lorient und St.-Nazaire bauten die Deutschen im besetzten Frankreich zu starken Stützpunkten aus – vor allem für Einsätze von Unterseebooten. Als Folge waren diese Orte häufig Ziele von Luftangriffen alliierter Verbände. Nach der Landung der Alliierten in der Normandie im Sommer 1944 blieben die Stützpunkte noch für lange Zeit in deutscher Hand. Die Besatzung von St.-Nazaire ergab sich erst am 11. Mai 1945 – drei Tage nachdem der Zweite Weltkrieg in Europa zu Ende gegangen war.
Nach dem Krieg veranlassten die französischen Behörden Zubettungen, sodass sich die Zahl der Gräber auf 2.672 erhöhte. Der Umbettungsdienst des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. bettete 1960 und 1961 weitere 2.163 Kriegstote aus den Départements Loire-Atlantique, Maine-et-Loire, Vendée und Deux-Sèvres nach Pornichet um.
Außer den Soldaten ruhen hier auch deutsche Ziviltote, die nach der Befreiung Frankreichs in Internierungslagern starben. Während der Umbettungsarbeiten gelang es, viele bis dahin nicht verzeichnete Gräber zu lokalisieren und damit eine große Anzahl bislang unbekannter Toter zu identifizieren.
Historie
Zwei Kriegsgräberabkommen (1954 und 1966) zwischen Deutschland und Frankreich bilden den rechtlichen Rahmen für Ausbau und Erhalt der deutschen Kriegsgräberstätten. Im deutsch-französischen Kriegsgräberabkommen von 1966 wurde festgeschrieben, dass die Anlage in Pornichet für weitere Zubettungen ausgebaut werden soll. Die Neugestaltung erforderte es, einen Teil der vorhandenen Bauwerke zu beseitigen. Der Eingangsbereich wurde erneuert.
Der Landesverband Saar des Volksbundes ist Pate dieses Friedhofes.
Besonderheit
Die Ehrenhalle der Kriegsgräberstätte Pornichet ist in ihrer Form einem U-Boot-Bunker nachempfunden. Damit weist sie auf die Verbindung vieler dort Begrabener mit der Marine hin.
Aufnahmen: Matthias Krebbers, Le Pellerin/Frankreich