Auf dem Friedhof Pomezia sind deutsche Soldaten bestattet, die während des Zweiten Weltkriegs in Süd- und Mittelitalien ums Leben kamen. Friedhofbeschreibung
Friedhofbeschreibung
Der deutsche Soldatenfriedhof liegt am Ostrand der Stadt Pomezia an der Via Pontina, etwa 26 Kilometer südöstlich von Rom. Im Süden befindet sich das ehemalige Kampfgebiet von Aprilia. Vom Eingangsbau des Friedhofes führt ein gerader, gepflasterter Weg vorbei an den Gräberfeldern zum zentralen Mal, das über der Gruft des Kameradengrabs errichtet wurde. Vier Säulen tragen einen Baldachin, dessen Unterseite mit Mosaiken verkleidet ist. Die Mittelsäule ist plastisch gestaltet mit vier überlebensgroßen Figuren von Soldaten und trauernden Angehörigen. Die Gräberfelder mit den Natursteinkreuzen sind durch Piniengruppen umrahmt.
Belegung
27.486 deutsche Soldaten erhielten in Pomezia ihre letzte Ruhestätte. 6.491 von ihnen fielen 1944 bei Kämpfen der Operation Shingle bei Anzio und Nettuno. Es folgten später Zubettungen von deutschen Soldaten, die in Süd- und Mittelitalien gefallen waren. In 3.700 Gräbern ruhen Unbekannte.
Historie
Während der heftigen Kämpfe des Zweiten Weltkriegs am Landekopf von Anzio/ Nettuno legten die Amerikaner für ihre sowie Gefallene anderer Nationen am Nordausgang der Stadt Nettuno einen großen Soldatenfriedhof an. Anfang 1947 wurden die 2.740 dort bestatteten deutschen Gefallenen auf Veranlassung des amerikanischen Gräberdienstes nach Pomezia auf ein Grundstück umgebettet, das Italien dafür kostenlos zur Verfügung gestellt hatte.
Auf Wunsch und mit Unterstützung des damaligen italienischen Generalkommissariats wurden anschließend 3.751 deutsche Gefallene aus Feldgräbern am ehemaligen Landekopf Anzio/Nettuno vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge geborgen und in Pomezia eingebettet. Von 1948 bis 1955 bestattete der Volksbund dort weitere 10.704 deutsche Kriegstote aus Gemeindefriedhöfen der Provinzen Rom, Latina, Salerno, Avellino, Frosinone, L'Aquila, Chieti, Siena und Pistoia.
Nach Abschluss des deutsch-italienischen Kriegsgräberabkommens vom 22. Dezember 1955 wurden zudem deutsche Kriegstote aus den Provinzen Ancona, Arezzo, Ascoli, Grosseto, Latina, Livorno, Macerata, Neapel, Perugia, Pesaro, Rieti, Rom, Siena, Terni, Viterbo und Regglo di Calabria auf dem Friedhof Pomezia zugebettet.
Der Ausbau des Soldatenfriedhofs erfolgte Mitte bis Ende der 1950er-Jahre. Die Anlage wurde am 6. Mai 1960 der Öffentlichkeit übergeben.
Besonderheit
Etwa 30 Kilometer südlich von Pomezia befindet sich ein amerikanischer Soldatenfriedhof.