Estland

Pärnu

Wegbeschreibung

Der deutsche Soldatenfriedhof liegt an der Rigaer Straße (estn. Rija mnt.). Von Tallinn aus fährt man Richtung Riga allerdings nicht über die Tööstusestraße, sondern über die Rigaer Straße, die am Stadtzentrum vorbeiführt.Die genaue Adresse lautet: Deutscher Soldatenfriedhof Pärnu (Pernau), Alevi Kalmistu (Alevi-Friedhof) Riia mnt., 80013 Pärnu/Estland,

Gesamtbelegung: 764 Tote

Gesamtbelegung: 764 Tote

Kontakt

Riia mnt.

Estland


Ganzjährig geöffnet

Die deutsche Kriegsgräberstätte mit Toten des Ersten und Zweiten Weltkrieges liegt im östlichen Teil des Bezirksfriedhofs (Alevi kalmistu) in Pärnu, einer Hafenstadt an der Rigaer Bucht.

Friedhofsbeschreibung

Die Kriegsgräberstätte hat einen eigenen Zugang. Durch ein Metalltor gelangt man auf die Anlage mit lichtem Baumbestand. Der Gedenkplatz mit steinernem Hochkreuz und zweisprachiger Tafel ist das zentrale Element des Friedhofs. Liegende Grabzeichen mit Namen und Daten von je zwei Verstorbenen machen die Grablagen auf der weiten Rasenfläche kenntlich. Die Namen derjenigen, deren Grablage nicht bekannt ist oder die unter den Unbekannten ruhen, sind auf einem Pultstein am Hochkreuz festgehalten.

Belegung

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. geht von etwa 35.000 deutschen Toten in Estland während des Zweiten Weltkriegs aus. Hinzu kommen die Soldaten, die in Kriegsgefangenschaft ihr Leben verloren – ihre Zahl schätzt das Deutsche Rote Kreuz auf rund 10.000. Die Erfassung der Kriegsgefangenenfriedhöfe ist noch nicht abgeschlossen. Auf der Kriegsgräberstätte in Pärnu ruhen mehr als 950 deutsche Tote des Ersten und des Zweiten Weltkrieges.

Historie

Die Kriegsgräberstätte ist einer der ersten Friedhöfe, die der Volksbund in Estland wieder instand setzte. Am 4. September 1993 wurde sie eingeweiht. Dank der Initiative des damaligen Präsidenten des Estnischen Bundes Kriegsgräberfürsorge war es möglich, den Friedhof in relativ kurzer Zeit in eine würdige Ruhestätte für deutsche Tote beider Weltkriege zu verwandeln. Die Pflege hat der „Estnische Bund Kriegsgräberfürsorge“ übernommen.

Erst später, am 12. Oktober 1995, schlossen die Bundesrepublik Deutschland und die Republik Estland ein Kriegsgräberabkommen, das am 26. Oktober 1996 in Kraft trat. Partner des Volksbundes war lange Zeit das staatliche Denkmalschutzamt in Tallinn. Im August 2022 übernahm das estnische Verteidigungsministerium die Verantwortung und delegierte die Zuständigkeit im März 2023 an das „Estonian War Museum“. Darüber hinaus bestehen enge Verbindungen zum Kulturministerium sowie zu örtlichen Behörden und Institutionen.

Besonderheit

Neben der Kriegsgräberstätte – vom Eingangstor aus gesehen links – befindet sich ein Friedhof für die estnischen Freiheitskämpfer der Jahre 1919/1920. Im Zentrum des Gräberfeldes erinnert ein rekonstruiertes Denkmal an den estnischen Unabhängigkeitskrieg. Es wurde 1922 fertiggestellt und 1945 von sowjetischen Soldaten gesprengt. Die Skulptur „Junge mit Blumengirlande“ hatten Schülerinnen aus Pärnu rechtzeitig entfernt und vergraben. Sie entging der Zerstörung und ist heute Bestandteil des Denkmals.