Ungarn

Nagykanizsa

Wegbeschreibung

Nagykanizsa liegt im Südwesten Ungarns, zwischen dem Plattensee und der kroatischen Grenze, an der Straße Nr. 7. Der Stadtfriedhof, in dem sich auch die Soldatenfriedhöfe 1914/18 und 1939/45 befinden, liegt am südöstlichen Stadtrand von Nagykanizsa. Die genaue Adresse lautet: Deutscher Soldatenfriedhof Nagykaniza, Gemeindefriedhof, Tripammer Gyula utca 1, 8800 Nagykaniza/Ungarn

Gesamtbelegung: 727 Tote

Gesamtbelegung: 727 Tote

Kontakt

Tripammer Gyula utca 1

Ungarn


Ganzjährig geöffnet

Auf dem Stadtfriedhof Nagykanizsa sind Tote beider Weltkriege bestattet.

Friedhofsbeschreibung:

Die Namen und Daten der Bestatteten sind jeweils auf der Vorder- und Rückseite von Granitkreuzen verewigt. Inmitten der Anlage steht ein aus Eichenholz gefertigtes Hochkreuz.

Belegung

Auf dem kommunalen Friedhof von Nagykanizsa wurden während des Zweiten Weltkrieges mehr als 400 deutsche Soldaten in Einzelgräbern bestattet. Schon wenige Jahre nach Kriegsende ließen sich die Einzelgräber kaum mehr lokalisieren, wirkte die Fläche völlig verwahrlost. Nach Abschluss einer Vereinbarung über die Einzelgrabpflege 1964 durften zumindest einige Gräber hergerichtet und mit den Namen der Toten beschriftet werden.

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. erhielt 1990 die Genehmigung, ein neues Gräberfeld auf dem Stadtfriedhof anzulegen. Im Juli 1991 exhumierte der Umbettungsdienst des Volksbundes die Toten. Unter den 459 Geborgenen befanden sich 98 ungarische Soldaten und Zivilisten sowie Kriegstote anderer Nationalitäten. Ihre Gebeine wurden auf dem neuen Areal im rückwärtigen Teil des Friedhofes wieder eingebettet. Durch Zubettungen aus umliegenden Orten erhöhte sich die Belegungszahl der Kriegsgräberstätte auf mehr als 750.

Historie

Etwa 54.000 deutsche Soldaten verloren während des Zweiten Weltkrieges in Ungarn ihr Leben. Die Namen von 35.000 dieser Kriegstoten sind bekannt. Aus dem Ersten Weltkrieg sind 617 Tote für Ungarn verzeichnet. Die Grablagen von zwei Dritteln der Verstorbenen verteilten sich auf 120 verschiedene Orte.

Erste Verhandlungen mit Ungarn über die Pflege von Kriegsgräbern begannen schon im Jahr 1963. In Übereinstimmung mit der Resolution der Rotkreuzgesellschaften von 1965 tauschte Ungarn als einziges osteuropäische Land Kriegsgräberunterlagen mit dem Volksbund aus. Schon vor 1989 konnte der Volksbund einzelne Kriegsgräberstätten in Ungarn instand setzen. Am 23. Dezember 1994 trat das deutsch-ungarische Kriegsgräberabkommen in Kraft.

Die Bergung und Umbettung Tausender deutscher Kriegstoter begann. Viele konnten nachträglich identifiziert werden. Inzwischen betreut der Volksbund in Ungarn 16 Kriegsgräberstätten. Sein offizieller Ansprechpartner ist das Verteidigungsministerium, Abteilung für militärische Traditionspflege und Kriegsgräberfürsorge.

Die am 1. Oktober 1993 eingeweihte neue deutsch-ungarische Kriegsgräberstätte in Nagykanizsa ist zugleich Sammelfriedhof für das Komitat Zala.

Besonderheit

Neben dem deutschen Gräberfeld gibt es je eine Kriegsgräberstätte für österreich-ungarische Soldaten, die im Ersten Weltkrieg ihr Leben verloren, und für Angehörige der Roten Armee, die im Zweiten Weltkrieg starben.