Frankreich

Munster

Département Haut-Rhin 382 deutsche Kriegstote 68 französische Kriegstote Erster Weltkrieg 33 deutsche Kriegstote 7 britische Kriegstote Zweiter Weltkrieg Der deutsche Soldatenfriedhof Munster (Münster) entstand im Anschluss an den Gemeindefriedhof in den ersten Kriegstagen im August 1914, als französische Truppen versuchten, über die Col de la Schlucht in das Elsaß einzudringen, das damals Bestandteil des Deutschen Reiches war. Bei diesen Kämpfen und den Gegenangriffen der Deutschen wechselte der Ort unter hohen Verlusten beider Seiten mehrfach den Besitzer. Münster selbst wurde dabei schwer in Mitleidenschaft gezogen. Am 3. September 1914 war Münster wieder in deutscher Hand und blieb es bis Kriegsende 1918. Anfang 1915 versuchten die Franzosen nochmals den Einbruch ins Elsaß. Ein deutscher Gegenangriff warf sie zurück bis auf den Vogesenkamm. Auch der nun folgende Stellungskrieg bis 1918 forderte ständig neue Opfer. Das zeitweise hier eingesetzte 23. Inf.Regt. stiftete im Mai 1916 seinen Gefallenen ein Denkmal mit einem schreitenden Löwen auf hohem Sockel. Nach dem Kriege betteten die französischen Militärbehörden weitere Gefallene zu, die während der Kämpfe in verstreut liegenden Gräberstätten oder Feldgräbern bestattet worden waren. Die heute hier Ruhenden gehörten Truppenteilen an, deren Heimatgarnisonen zum überwiegenden Teil in Bayern, Baden und Württemberg, aber auch in Hannover, Ostfriesland, Braunschweig, dem Rheinland und dem Elsaß lagen. Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen Nach dem Ende der Zubettungen erklärte sich die Stadt Münster bereit, die Abteilung mit den deutschen Gräbern kostenlos zu erhalten und zu pflegen. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. führte erste Arbeiten zur Verbesserung des Zustandes des Gräberfeldes auf Grund einer Vereinbarung mit den französischen Militärbehörden über die Behandlung gemeinsamer Friedhöfe vom Jahre 1928 aus. Das Gemeinschaftsgrab erhielt eine Einfassung aus Naturstein und die Rahmenbepflanzung wurde erneuert bzw. ergänzt. Allerdings blieb das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der Gräber infolge Devisenmangels und des 1939 ausbrechenden Zweiten Weltkrieges ungelöst. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurden hier 32 während der Kämpfe um den Vogesenkamm gefallene oder in den Lazaretten verstorbene deutsche Soldaten beigesetzt. Die sieben britischen Opfer stürzten 1945 mit ihrem Flugzeug ab. Endgültige Gestaltung Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. - finanziell unterstützt von der Bundesregierung - die endgültige Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkrieges in Frankreich vornehmen. Bereits vorher erfolgte auf Initiative der Stadt Münster der Austausch der bisherigen provisorischen Holzgrabzeichen gegen Kreuze aus Naturstein mit eingravierten Namen und Daten der hier Ruhenden. Von den 382 deutschen Kriegstoten ruhen 362 in Einzelgräbern. Von ihnen blieben 80 unbekannt. In einem Gemeinschaftsgrab ruhen 20 unbekannte Gefallene. Das Grab eines Gefallenen jüdischen Glaubens erhielt als Kennzeichnung statt eines Kreuzes eine Grabstele aus Naturstein. Die hebräischen Schriftzeichen besagen:1. (oben): "Hier ruht begraben... ."2.(unten): "Möge seine Seele eingeschlossen sein in den Kreis der Lebenden." PflegeDer Friedhof wird ständig durch den Pflegedienst des Volksbundes betreut.