Russland

Moskau Ljublino

Wegbeschreibung

Der Friedhof liegt an der Stawropolskaja Uliza in Moskau.Von Kreml aus kommend über Moskworeckja - Volgogradskij Prospekt - Lublinskaja Uliza - Kurskaja Uliza - Stawropolskaja Uliza.

Gesamtbelegung: 2282 Tote

Moskau

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Ganzjährig geöffnet

Barrierefrei
Öffentliches WC

Der Friedhof Ljublino ist die einzige Begräbnisstätte verstorbener deutscher Soldaten in Moskau. Der Volksbund hat den Kriegsgefangenenfriedhof in den Jahren 1994/1995 neugestaltet und am 1. Juni 1996 eingeweiht. 486 deutsche Kriegstote sind hier bestattet.

Friedhofsbeschreibung

Ljublino ist ein Stadtviertel im südöstlichen Verwaltungsbezirk Moskaus. Aus historischen Quellen geht hervor, dass auf dem dortigen Friedhof 486 in Kriegsgefangenschaft verstorbene deutsche Soldaten in Einzelgräbern ruhen. Im Zuge der ab 1994 durchgeführten Neugestaltung der Anlage ersetzte man die vorhandenen Betonumrandungen der Grabstätten durch Steinkreuze, deren Inschriften die Namen der bestatteten Kriegstoten wiedergeben. Weitere 33 im Lager Ljublino verstorbene Kriegsgefangene werden auf Gedenktafeln namentlich genannt. Die Einweihung des Kriegsgefangenenfriedhofes datiert auf den 1. Juni 1996. Im Jahr 2015 ließ der Volksbund Sanierungsarbeiten am Eingangsgebäude des Friedhofs durchführen und errichtete einen Gedenkort für die Kriegsgefangenen im Raum Moskau.

Historie

Im Zweiten Weltkrieg gerieten rund 3,3 Millionen deutsche Soldaten in der Sowjetunion in Kriegsgefangenschaft. Davon kehrten 2,2 Millionen heim, mehr als eine Million Menschen kamen ums Leben oder gelten als vermisst. Die meisten deutschen Kriegsgefangenen wurden im Zeitraum 1949/1950 entlassen, die letzten erst 1956. Die „Hauptverwaltung für Angelegenheiten von Kriegsgefangenen und Internierten“ verwaltete die sowjetischen Kriegsgefangenenlager. Das System bestand aus etwa 5.000 Einzellagern, Hospitälern und Arbeitsbataillonen. In Moskau arbeiteten gefangene deutsche Soldaten nach dem Zweiten Weltkrieg in einem Stahlwerk oder kamen beim Bau von Wohnhäusern zum Einsatz. Verstorbene wurden zwischen Juni 1945 und Dezember 1949 in einem abgetrennten Bereich des Friedhofs Ljublino beigesetzt. Ein zweiter deutscher Soldatenfriedhof nahe Moskau befindet sich westlich der Stadt in Krasnogorsk.

Besonderheit

Den Kriegsgefangenenfriedhof in Moskau Ljublino besuchten die deutschen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker und Roman Herzog, ferner die Bundeskanzler Helmut Kohl und Gerhard Schröder.