Die deutsche Kriegsgräberstätte Mlawka liegt unweit des gleichnamigen Dorfes, nordwestlich der Stadt Mlawa, in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Erreichbar ist die Gräberstätte über die A 7, die man rund 150 Kilometer nördlich von Warschau bei Mlawa verlässt. Die Fahrt führt weiter in Richtung Dzialdowo. Bei Mlawka weist ein Schild mit der Aufschrift „Cmentarz“ (Friedhof) zu einem asphaltierten Waldweg, an dessen Ende sich der am 5. Oktober 1996 eingeweihte Friedhof befindet.
Friedhofsbeschreibung
Die Kriegsgräberstätte Mlawka ließ die Wehrmacht im Jahr 1940 einrichten. Beim Bau der Anlage wurden auch polnische Zwangsarbeiter beschäftigt. 1.300 deutsche Soldaten fanden während des Zweiten Weltkrieges hier ihre letzte Ruhestätte. Bis zum Ende des Jahres 2016 bettete der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. 10.043 Kriegstote von verschiedenen Friedhöfen in der Umgebung hierher um. Die in U-Form angelegte Gräberstätte umfasst eine Fläche von 2,7 Hektar. Im Zeitraum 1995 bis 1996 ließ der Volksbund die Anlage wiederherstellen, wobei die ursprüngliche Gliederung des Friedhofs in drei Teilflächen erhalten blieb. Besucherinnen und Besucher betreten die Kriegsgräberstätte durch ein kleines Eingangsgebäude. Symbolkreuzgruppen aus Granit markieren die Gräberfelder. Am Gedenkplatz aufgestellte Stelen verewigen die Namen der auf dem Friedhof Bestatteten. Die Einweihung der Anlage nach der Wiederherstellung fand am 5. Oktober 1996 statt.
Historie
Die Region Masuren ist heute Teil der im Norden Polens gelegenen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Historisch gehörte sie der ehemaligen preußischen Provinz Ostpreußen an. Während des Ersten Weltkrieges war Masuren Schauplatz heftiger Kämpfe zwischen deutschen und russischen Truppen. Hier fand Ende August 1914 die Schlacht bei Tannenberg statt, Anfang September desselben Jahres die Schlacht an den Masurischen Seen sowie im Februar 1915 die sogenannte Winterschlacht. Die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges auf Masuren blieben anfangs gering. Im Herbst 1944 wurde ein 30 Kilometer breiter Streifen entlang der ostpreußischen Ostgrenze evakuiert und die dortige Bevölkerung teilweise nach Sachsen umgesiedelt. Im Verlauf ihrer „Ostpreußischen Operation“ besetzte die Sowjetarmee Masuren im Januar 1945 vollständig. Noch vor Kriegsende wurde die Region im März 1945 als Woiwodschaft Allenstein Bestandteil der Volksrepublik Polen.
Besonderheit
Auf der Kriegsgräberstätte Mlawka ist auch eine nicht genau bekannte Anzahl Soldaten bestattet, die im Ersten Weltkrieg in der Region ihr Leben verloren. Die betreffende Friedhofsfläche ist entsprechend gekennzeichnet.