Département Moselle
2052 deutsche, 563 französische, 15 belgische, 85 italienische, 1278 russische Kriegstote, 1 portugisischer Kriegstoter, 1 Gefallener der k.u.k. Österr.-Ung. Armee / Erster Weltkrieg
7814 französische Kriegstote 1870/71, 728 französische, 326 sowjetische Kriegstote, 250 Opfer der Deportation / Zweiter Weltkrieg
110 britische Kriegstote / Erster und Zweiter Weltkrieg
Der Soldatenfriedhof Metz - auf der Moselinsel Chambière - entstand nach der Einnahme der Festung durch die Deutschen im Jahre 1870.
Ein erstes Gräberfeld war für die während der Belagerung von Metz gefallenen oder an Krankheiten gestorbenen französischen Soldaten angelegt worden. Mit der Eingliederung eines Teiles von Lothringen einschließlich der Stadt Metz in das Deutsche Reich, wurde die Festung eine der größten Garnisonen in Deutschland. Für die bis zur Rückgliederung an Frankreich im Jahre 1918 in Metz stationierten Soldaten und Angehörigen der Militärverwaltung sowie deren Familien, entstand nach 1871 für die aus diesem Personenkreis Verstorbenen der Garnisonsfriedhof. Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde Metz Hauptnachschubbasis und zentraler Standort vieler Lazarette. Die ihren Verwundungen erlegenen deutschen und französischen Soldaten sowie die in Metz und Umgebung in der Kriegsgefangenschaft an Krankheiten oder infolge von Unfällen gestorbenen Soldaten fremder Heere fanden im Gelände des Garnisonsfriedhofes ebenfalls ihre letzte Ruhestätte.
Während der Schlacht um Verdun vom Februar 1916 bis November 1917 sind zahlreiche Schwerverwundete nach Metz transportiert worden und hier im Lazarett gestorben.
Im Jahre 1965 erfolgte im beiderseitigen Einvernehmen die Überführung der in Friedenszeiten gestorbenen und auf dem Garnisonsfriedhof beigesetzten Soldaten und Zivilpersonen auf den benachbarten Zivilfriedhof, da diese Toten nicht unter die Bestimmungen des internationalen Völkerrechts "Fortdauerndes Ruherecht" fallen. Lediglich die Gräber der in Metz gestorbenen vier Militärgouverneure sind auf den deutschen Teil des Soldatenfriedhofes verlegt worden. Dieses erfolgte auf ausdrücklichen Wunsch der französischen Behörden.
Anschließend nahmen die französischen Militärbehörden eine Neugestaltung des Garnisonsfriedhofes vor. In diesem Zusammenhang sind 1966 weitere 990 deutsche Gefallene des Ersten Weltkrieges von außerhalb liegenden Friedhöfen nach Metz umgebettet worden.
Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen
Erste Arbeiten zur Verbesserung des Zustandes des Friedhofes führte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. aufgrund einer 1926 mit den zuständigen französischen Militärbehörden getroffenen Vereinbarung aus.
Endgültige Gestaltung
Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. - finanziell unterstützt von der Bundesregierung - mit der endgültigen Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe in Frankreich aus der Zeit des Ersten Weltkrieges beginnen.
1969 erfolgte der Austausch der bisherigen provisorischen Holzgrabzeichen gegen Kreuze aus Naturstein mit eingravierten Namen und Daten der hier Ruhenden. Ein Hochkreuz - ebenfalls aus Naturstein - bildet den Mittelpunkt der Anlage. Die französische Seite ließ die trennenden Hecken beseitigen, so dass heute von bestimmten Punkten aus der Besucher alle Gräberfelder im Blick hat.
Pflege
Der Friedhof wird im Auftrag des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. durch den französischen Gräberdienst - ONAC (Office national des anciens combattants et victimes de guerre) - betreut. In Frankreich kommen noch die Gräber von etwa 20.000 deutschen Gefallenen des Krieges 1870/71 hinzu.