Frankreich

Mennevret

Département Aisne 2820 deutsche Kriegstote Erster Weltkrieg Der deutsche Soldatenfriedhof Mennevret wurde Anfang August 1919 von den französischen Militärbehörden als Sammelfriedhof für deutsche Kriegstote angelegt, die in 48 Gemeindebereichen bis zu 50 km entfernt eine provisorische Grabstätte gefunden hatten. 1914 wurden die ersten Toten in der Umgebung des Ortes beigesetzt, als die französische Armee Ende August vergeblich versuchte, den deutschen Angriff auf der Linie St.Quentin-Vervins zum Stehen zu bringen. Mit dem deutschen Rückzug auf die "Siegfried-Stellung" im März 1917 reduzierte sich die Entfernung zur Front von bisher 60 km auf etwa 15 km. Dieses führte zur Einrichtung zahlreicher Lazarette in Mennevret sowie in den umliegenden Städten und Dörfern. Dementsprechend stieg die Zahl der Sterbefälle. Auch brachte die in Stellung befindliche Truppe ihre Gefallenen selbst auf die rückwärts liegenden Regiments- oder Divisionsfriedhöfe. Der weitaus größte Teil der hier Ruhenden, deren Truppenteile in allen Ländern und Provinzen des damaligen Deutschen Reiches beheimatet waren, starb jedoch während der deutschen Großangriffe im März und Ende Mai 1918 sowie beim Rückzug und bei den heftigen Abwehrkämpfen von August bis November 1918. Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen Erste Arbeiten zur Verbesserung des Zustandes des Friedhofes führte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. aufgrund einer 1926 mit den zuständigen französischen Militärbehörden getroffenen Vereinbarung aus. Allerdings blieb das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der Gräber infolge Devisenmangels und des 1939 ausbrechenden Zweiten Weltkrieges ungelöst. Endgültige Gestaltung Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. - finanziell unterstützt von der Bundesregierung - die endgültige Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkrieges in Frankreich vornehmen. Es folgte eine grundlegende landschaftsgärtnerische Überarbeitung einschließlich Baum- und Heckenpflanzungen, Einfassung des Gemeinschaftsgrabes mit Natursteinmauerwerk, Errichtung eines Denkmales, Gestaltung des Eingangs und Begrünung der Gräberflächen. 1977 begann der Austausch der bisherigen provisorischen Holzgrabzeichen gegen Kreuze aus Metall mit eingegossenen Namen und Daten der hier Ruhenden. Die 35 Kilogramm schweren Kreuzfundamente versetzten freiwillige Helfer eines Jugendlagers des Volksbundes. Den Transport der Fundamente übernahm die Bundeswehr und leistete damit, ebenso wie die Jugendlichen, eine bedeutende Unterstützung der Arbeit des Volksbundes. Von den 2 820 Gefallenen ruhen 1 663 in Einzelgräbern; drei blieben ohne Namen. In dem Gemeinschaftsgrab mit 1 157 Opfern sind nur 148 namentlich bekannt. Die Gräber der fünf Gefallenen jüdischen Glaubens erhielten als Kennzeichnung aus religiösen Gründen statt des Kreuzes eine Grabstele aus Naturstein. Die hebräischen Schriftzeichen besagen: 1. (oben) "Hier ruht begraben ... ."2. (unten) "Möge seine Seele eingeflochten sein in den Kreis der Lebenden". Pflege: Der Friedhof wird ständig durch den Pflegedienst des Volksbundes betreut.