Deutschland

Meersburg-Lerchenberg

Inmitten von Weinbergen entlang des Höhenwegs zwischen Meersburg und Hagnau liegt die Kriegsgräber- und Gedenkstätte Lerchenberg. Hier ruhen 69 deutsche Kriegstote des Ersten Weltkriegs, die beim Austausch von Kriegsgefangenen und Schwerversehrten auf dem Transport durch die Schweiz verstorben waren und dort beerdigt wurden. Das in den Versailler Friedensverträgen festgelegte Ruherecht für die Kriegstoten erlosch in der neutralen Schweiz nach 20 Jahren. Die Gebeine der Toten wurden daraufhin exhumiert und am 17.12.1938 zum Lerchenberg überführt und in der Gruft des noch unfertigen Denkmals bestattet. Der Bau wurde nie fertig gestellt, zurück blieb eine Bauruine. Erst 1962 entstand die neue Anlage in ihrer heutigen Gestalt und wurde 1964 eingeweiht. Sie wurde den zwei Millionen Vermissten der beiden Weltkriege sowie all jenen Kriegstoten als Gedenkstätte gewidmet, deren Gräber lange Zeit weltweit unerreichbar waren. Die Geschichte des Lerchenbergs spiegelt den fundamentalen Wandel des Gedenkens an die Kriegstoten der letzten 100 Jahre wieder: von der Heldenverehrung in der Zeit des Nationalsozialismus hin zum mahnenden Gedenken in freiheitlicher Demokratie.