Auf dieser Kriegsgräberstätte ruhen 15.648 Kriegstote des I. Weltkrieges.
15.646 Deutsche
2 ehem. sowjet. Union
Département Pas-de-Calais
Der deutsche Soldatenfriedhof Lens-Sallaumines wurde im Herbst 1914 von der deutschen Truppe angelegt. Er erhielt bald die Bezeichnung "Lorettofriedhof" oder "Friedhof des XIV. (bad.) Armeekorps", da im Verlauf der Kämpfe um die beherrschende Lorettohöhe - nördlich von Arras gelegen - die deutschen Gefallenen aus diesem Gebiet zumeist in Lens beigesetzt wurden. Hinzu kommen im Laufe der Jahre die Gefallenen aus dem Kampfraum um Lens. 1917 und 1918 zerstörte ein alliiertes Artilleriefeuer den Friedhof nahezu vollkommen. Die französischen Militärbehörden haben den Friedhof nach dem Kriege rekonstruiert und neu angelegt. Gleichzeitig erfolgte die Auflösung von 39 provisorischen Gräberanlagen und die Überführung der Toten nach Lens- Sallaumines.
Hier ruht heute auch einer der jüngsten Soldaten des Ersten Weltkrieges, Paul Mauck. Er meldete sich mit knapp 14 Jahren kriegsfreiwillig, rückte mit dem bad. Inf. Reg. 113 aus und fiel, noch nicht fünfzehnjährig, am 7. Juni 1915. Er ruht im Grab 11/268. Die Toten gehörten Truppenteilen an, deren Friedensgarnisonen zu einem großen Teil in Baden, aber auch in Bayern, Württemberg, Thüringen, Hessen, Westfalen, Sachsen, Brandenburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg, Pommern, Schlesien, Ost- und Westpreußen sowie im Rheinland lagen.
Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen
Erste Instandsetzungs- und Ausbauarbeiten zur Verbesserung des Zustandes des Friedhofes führte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. auf Grund einer 1926 getroffenen Vereinbarung mit den zuständigen französischen Militärbehörden bereits 1927 durch. Dazu gehörten das Pflanzen von Bäumen und Begrünen der Gräberflächen. Allerdings blieb das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der Gräber infolge Devisenmangels und des 1939 ausbrechenden Zweiten Weltkrieges ungelöst.
Endgültige Gestaltung
Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. - finanziell unterstützt von der Bundesregierung - die endgültige Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkrieges in Frankreich vornehmen. Außer einer grundlegenden landschaftsgärtnerischen Überarbeitung der Anlage, erfolgte 1977 der Austausch der bisherigen provisorischen Holzgrabzeichen gegen Kreuze aus Naturstein mit eingravierten Namen und Daten der hier Ruhenden.
Von den 15.646 Gefallenen ruhen 8.207 Opfer in Einzelgräbern. Von ihnen blieben 26 ohne Namen.
In den Gemeinschaftsgräbern ruhen 7.439 Tote. Hiervon sind 3.298 namentlich bekannt.Bei den zwei russischen Toten handelt es sich um Kriegsgefangene.
Die 41 Gräber der Gefallenen jüdischen Glaubens erhielten als Kennzeichnung aus religiösen Gründen statt des Kreuzes eine Grabstele aus Naturstein.
Die hebräischen Schriftzeichen besagen:
1. (oben) "Hier ruht begraben ... ."
2. (unten) "Möge seine Seele eingeflochten sein in den Kreis der Lebenden."