Diese Grabanlage gehört seit September 2023 zu den UNESCO-Weltkulturerbestätten.
Belegung
Diesen Friedhof legten deutschen Truppen im Mai 1917 östlich des Dorfes Bellefontaine nahe Tintigny in Wallonien an. Heute liegen dort 527 französische und 298 deutsche Soldaten aus verschiedenen Schlachten begraben. Die meisten Opfer hatten die Kämpfe am 22. August 1914 gefordert: Bei der „Radan-Schlacht“ standen sich mehr als 17.000 Franzosen und Deutsche zu Fuß und zu Pferd mit rund 70 Kanonen gegenüber. Sie dauerte einen Tag und hinterließ – geschätzt – 1.050 Tote und 2.200 Verwundete.
In drei Gräbern liegen die sterblichen Überreste französischer Kürassiere, die am 12. Mai 1940 an der Brücke über die Soye getötet wurden.
Historie
Die Gefallenen der „Radan-Schlacht“ waren ursprünglich auf neun Friedhöfen bestattet. Heute ist nur noch dieser Friedhof bei Bellefontaine erhalten. 1957 bettete der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. die Toten des Ersten Weltkrieges aus den anderen Grablagen dorthin um.
Besonderheit
Der Friedhof wurde nach den Plänen des rheinischen Architekten Ludwig Paffendorf errichtet, der ab 1917 als Hochbaureferent in der Zivilverwaltung für Wallonien zahlreiche Soldatenfriedhöfe in Südbelgien gestaltete. An den Seitenwänden des Obelisken hinterließen die Maurer aus Tintigny ihre Initialen: Auguste Jacob und Fernand Jacob. Bei der Restaurierung in den 1950er Jahren verschwanden zwei Mausoleen, die auf beiden Seiten des Obelisken gestanden hatten.
Da es sich um einen deutsch-französischen Friedhof handelt, betreut ihn der Volksbund zusammen mit der französischen Botschaft in Belgien. Die Pflege der Anlage wird von Frankreich finanziert.
Im September 2023 hat die UNESCO 139 Friedhöfe des Ersten Weltkrieges zu Weltkulturerbestätten erklärt. 24 deutsche Grabanlagen sind in Obhut des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. – Le Radan/Bellefontaine ist eine davon.
