Mehr als 1,8 Millionen deutsche und ausländische Kriegstote des Ersten und Zweiten Weltkrieges ruhen auf Friedhöfen in der Bundesrepublik Deutschland. In 7.600 Städten und Gemeinden gibt es über 12.000 Kriegsgräberstätten, Gräberfelder und Einzelgräber, auf denen Opfer des Krieges und der Gewaltherrschaft bestattet sind.
Die Gestaltung, der Bau, die Pflege und Unterhaltung von Kriegsgräberstätten wurden im Inland durch die Bundesregierung im Gesetz über die Erhaltung der Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft (Gräbergesetz) sowie in der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zum Gräbergesetz (Gestaltungsrichtlinie Inland) festgeschrieben. Auf dieser gesetzlichen Grundlage wurden die Herrichtung, Pflege und Unterhaltung der Kriegsgräber im Inland den einzelnen Bundesländern übertragen. Die Länder delegieren die Aufgaben zur Pflege und Instandsetzung der Kriegsgräber in aller Regel an die nachgeordneten Verwaltungseinheiten (Friedhofsträger).
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge setzt sich im Rahmen des Möglichen für die Erhaltung und Pflege der Kriegsgräberstätten im Inland ein. So wurden bis zum Abschluss des ersten Kriegsgräbergesetzes im Jahre 1952 in Westdeutschland etwa 400 Kriegsgräberstätten durch den Volksbund errichtet oder neu gestaltet.
Seit dem 1. Januar 1993 gilt das Gräbergesetz auch in den neuen Bundesländern. Es wurde jedoch bereits seit Beginn der Arbeiten in den neuen Bundesländern bei allen Beratungen berücksichtigt. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge berät die Friedhofsträger – besonders in den neuen Bundesländern – bei der Erhaltung und Instandsetzung der im Inland gelegenen Gräber. Seit Öffnung der innerdeutschen Grenze wurden etwa 1.000 Städte und Kirchengemeinden bei der Instandsetzung ihrer Kriegsgräberanlagen beraten und teilweise auch finanziell von uns unterstützt.
Die Kriegsgräberanlagen, Golm / Kamminke in Mecklenburg-Vorpommern und Halbe in Brandenburg, hat der Volksbund ebenfalls in seine Trägerschaft übernommen und damit auch die künftige Pflege und Erhaltung dieser Friedhofsanlagen. In unmittelbarer Nähe der Kriegsgräberstätte Golm unterhält der Volksbund zudem eine eigene Jugendbegegnungsstätte, in der vorwiegend polnischen und deutschen Schulklassen und Jugendgruppen die Möglichkeit für Projektwochen mit friedenspädagogischem Inhalt geboten wird.