Frankreich

Lambersart

Gesamtbelegung: 5.090 Tote

Gesamtbelegung: 5.090 Tote


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rue de Verlinghem 4, allée Hélène Boucher

D 257 Lambersart

Frankreich


Département Nord

5.090 deutsche Kriegstote
1 russischer Kriegstoter

Erster Weltkrieg


Der deutsche Soldatenfriedhof Lambersart wurde in den Jahren 1921 und 1922 von
den französischen Militärbehörden angelegt und durch Zubettungen aus der Region
- u.a. mehr als 500 Tote aus Gondecourt, mehr als 1.000 aus Lomme und 500 aus
Roubaix - ständig vergrößert. Etwa 1.200 der hier Ruhenden erlitten den Tod bei
den Kämpfen westlich von Lille im Oktober und Anfang November 1914, im November
südlich Ypern und bei der Abwehr alliierter Angriffe im Dezember 1914. Mehr als
1.700 der Toten wurden Opfer des Stellungskrieges und insbesondere der
Schlachten des Jahres 1917: der "Osterschlacht bei Arras" und der britischen
Offensive in Flandern, die Anfang Juni 1917 begann und erst im Schlamm des
Trichterfeldes Ende November zum Stillstand kam. Sie kostete sowohl Angreifern
als auch Verteidigern unvorstellbare Verluste.Weitere mehr als 1.500 Opfer auf
diesem Friedhof starben bei der deutschen Offensive im April 1918, dem
nachfolgenden Stellungskrieg und den Abwehrkämpfen im August 1918. Unter den
hier Bestatteten befinden sich in besonders hoher Zahl Angehörige ehem.
Kgl.-sächsischer Truppenteile. Zahlreich ist auch der Anteil bayerischer
Truppenteile. Darüber hinaus gehörten die Toten Truppenteilen an, deren
Heimatgarnisonen in allen Provinzen Preußens sowie in Hessen, Baden,
Württemberg und Elsaß-Lothringen lagen.

Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen

Erste Arbeiten zur Verbesserung des Zustandes des Friedhofes führte der
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. ab 1927 aufgrund einer 1926 mit
den zuständigen französischen Militärbehörden getroffenen Vereinbarung aus.
Allerdings blieb das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der Gräber infolge
Devisenmangels und des 1939 ausbrechenden Zweiten Weltkrieges ungelöst.

Endgültige Gestaltung

Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli
1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. - finanziell
unterstützt von der Bundesregierung - die endgültige Gestaltung der deutschen
Soldatenfriedhöfe in Frankreich aus der Zeit des Ersten Weltkrieges vornehmen.
Ein Hochkreuz aus Naturstein bildet jetzt den Mittelpunkt des Friedhofes, ein
neuer Eingang wurde gestaltet und das ganze Friedhofsgelände einer
grundlegenden landschaftsgärtnerischen Überarbeitung unterzogen. 1979 erfolgte
der Austausch der bisherigen provisorischen Holzkreuze gegen Kreuze aus Metall
mit erhaben eingegossenen Namen und Daten der hier Ruhenden. Die Bundeswehr
unterstützte den Volksbund u.a. durch den Antransport der für das Aufstellen
der Metallkreuze erforderlichen 35 Kilogramm schweren Kreuzfundamente, die von
Teilnehmern an den Jugendlagern des Volksbundes versetzt wurden.

Von den 5.090 Gefallenen ruhen 4.689 in Einzelgräbern; 186 blieben namenlos. In
zwei Gemeinschaftsgräbern mit 401 Opfern blieben 316 ohne Namen.

Die 14 Gräber der Gefallenen jüdischen Glaubens erhielten aus religiösen
Gründen statt eines Kreuzes eine Stele aus Naturstein. Die hebräischen
Schriftzeichen besagen:

1. (oben) "Hier ruht begraben... ."

2. (unten) "Möge seine Seele eingebunden sein in den Kreis der Lebenden."