Slowenien

Kranj

Gesamtbelegung: 1.138 Tote

Gesamtbelegung: 1.138 Tote


Barrierefrei


Ganzjährig geöffnet

Kranj (deutsch: Krainburg) ist die viertgrößte Stadt Sloweniens und liegt etwa 25 Kilometer nordnordöstlich der Hauptstadt Ljubljana. Die mit 1.138 Toten belegte deutsche Anlage (Nemško vojaško pokopališče) befindet sich im nordwestlichen Teil des städtischen Friedhofs (auch durch einen Nebeneingang an der Rückseite zugänglich).

Belegung

Die meisten der etwa 100.000 deutschen Toten beider Weltkriege im früheren Jugoslawien wurden an rund 4.900 verschiedenen Orten bestattet. Ihre Gräber sind inzwischen entweder oberirdisch nicht mehr zu erkennen oder durch Überbettungen beziehungsweise bauliche Maßnahmen verloren gegangen. Für Slowenien existieren mehr als 7.700 namentliche Verlustmeldungen aus beiden Weltkriegen. Die Zahl der registrierten Verlustorte beträgt 525.

Der Friedhof in Kranj wurde während des Zweiten Weltkrieges im Nordosten der Stadt neu angelegt. Etwa 1.300 deutsche Soldaten und 50 Angehörige des österreichischen Zolls fanden hier ihre letzte Ruhestätte. Die Gräber waren ursprünglich in acht verschiedenen Abteilungen angeordnet und wurden nach Kriegsende eingeebnet. In den Folgejahren wurden auf dem Friedhof mehr und mehr Ziviltote bestattet, wodurch in den 1950er und 1960er Jahren etwa 400 deutsche Soldatengräber überbettet wurden.

Historie

Ein deutsch-slowenisches Kriegsgräberabkommen trat am 10. Juli 2000 in Kraft. Auf dieser Grundlage betreut der Volksbund mehrere wiederhergerichtete oder neu gebaute Kriegsgräberstätten, unter anderem bei Tolmin und in Celje. Die Anlagen in Kranj und Ljubljana sind als Sammelfriedhöfe konzipiert.

Ende 1992 entstanden die Pläne für eine Instandsetzung des Gräberfeldes in Kranj. Die Genehmigung für einen Ausbau lag 1993 vor. Doch erst im Herbst 1998 erhielt der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. die Erlaubnis, das Gräberfeld zu erweitern. Die Gebeine von 798 Toten wurden aus nicht überbetteten Gräbern des Friedhofs dorthin umgebettet. Ihre Namen sowie Geburts- und Sterbedaten sind auf liegenden Doppelpultsteinen eingraviert. Am zentralen Gedenkplatz der Anlage sind die Namen und Daten von 412 Toten verewigt, deren Grablagen nicht mehr existierten. Die deutsche Teil des Friedhofs wurde der Öffentlichkeit am 30. Mai 1999 übergeben.

Besonderheit

Als Schutzanlage für die Zivilbevölkerung entstand im Zweiten Weltkrieg ein Tunnelsystem unter der Altstadt von Kranj mit rund 1.300 Metern Länge. Heute beherbergen die Tunnel, die im Rahmen von Führungen offenstehen, unter anderem ein Dokumentationszentrum für die Geschichte der Stadt in der Kriegszeit, zu der die Anlage des deutschen Gräberfeldes auf dem städtischen Friedhof gehört.