Die deutsche Kriegsgräberstätte Joachimów-Mogiiły liegt rund 60 Kilometer westlich von Warschau im großen Landschaftspark Bolimów in der gleichnamigen Gemeinde. Dort sind Tote des Zweiten Weltkrieges bestattet.
Friedhofsbeschreibung
Die Kriegsgräberstätte ist ringförmig angelegt und von einer niedrigen Einfriedung umgeben, in die in regelmäßigen Abständen Kreuze aus rotem Sandstein eingelassen sind. Vor einem runden, der Form einer Festung nachempfundenen Memorial aus rotem Sandstein ist eine zweisprachige Gedenktafel angebracht. Über Treppen rechts und links der Tafel gelangen Besucherinnen und Besucher auf das Memorial. Darauf steht ein Hochkreuz aus rotem Sandstein in der Mitte einer Rasenfläche. Am Rand liegen Platten mit den Namen der Soldaten, die nicht geborgen werden konnten. Zwischen Memorial und Einfriedung befindet sich die Gräberfläche. Grabplatten rechts und links eines Weges, der um das Memorial herumführt, nennen die Namen der hier Ruhenden.
Belegung
Im Zweiten Weltkrieg kamen in Polen rund 478.000 deutsche Soldaten ums Leben. Für ungefähr 300.000 von ihnen liegen dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. namentliche Verlustmeldungen vor. Rund 19.000 Todes- und Grablageorte sind registriert.
Auf der Kriegsgräberstätte Joachimów-Mogiły ruhen mehr als 2.500 deutsche Soldaten.
Historie
Bis zum Abschluss des Kriegsgräberabkommens zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen 2003 arbeitete der Volksbund auf der Grundlage der „Gemeinsamen Erklärung“ von 1989 und des Vertrages „Gute Nachbarschaft und freundliche Zusammenarbeit“ von 1991. 1990 gründete sich eine Kommission aus Vertretern des polnischen Roten Kreuzes, des Volksbundes und des polnischen „Rates zum Schutz des Gedenkens an Kampf und Martyrium“. Letzterer ist als Institution mit dem Volksbund vergleichbar. Zur Unterstützung von Umbettungen, Bau- und Pflegemaßnahmen in Polen wurde 1994 die deutsch-polnische Stiftung „Gedenken“ gegründet.
Der Volksbund richtete 1990/1991 das Gelände der Kriegsgräberstätte Joachimów-Mogiły als Zubettungsfriedhof für die Aufnahme von über 2.500 deutschen Kriegstoten des Zweiten Weltkrieges her. Sie waren nach Kriegsende auf dem Warschauer Powazki-Friedhof bestattet worden. Baumaßnahmen machten die Umbettung nötig. Der Friedhof wurde der Öffentlichkeit am 5. Oktober 1991 übergeben.
Soldaten und Reservisten des Taktischen Luftwaffengeschwaders 73 in Laage, Mecklenburg-Vorpommern arbeiteten wiederholt im Rahmen von Pflegeeinsätze auf der Kriegsgräberstätte.
Besonderheit
Mit der Anlage des Soldatenfriedhofs Joachimów-Mogiły wurde bereits nach dem Ersten Weltkrieg begonnen. Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges verhinderte jedoch die Fertigstellung, sodass keine Bestattungen möglich waren. Die Kriegsgräberstätte steht seit 1995 unter Denkmalschutz.