Lettland

Jelgava

Wegbeschreibung

Die genaue Adresse lautet: Deutscher Soldatenfriedhof Jelgava (Mitau), Miera iela 13, 3001 Jelgava / Lettland

Gesamtbelegung: 1.072 Tote

Gesamtbelegung: 1.072 Tote


Ganzjährig geöffnet

Jelgava (deutsch: Mitau) liegt knapp 45 Kilometer südwestlich von Riga. Auf der Anlage sind Tote des Ersten und Zweiten Weltkrieges begraben.

Beschreibung

Der Friedhof entstand während des Ersten Weltkrieges. 145 ursprüngliche Grabzeichen sind erhalten – sie erinnern an die Toten der baltischen Landeswehr. In der Nähe des ursprünglichen Gedenkplatzes befindet sich heute der zentrale Platz. Dort steht ein dreieinhalb Meter hohes Kreuz aus Metall. Auf zwei Tafeln aus Granit sind die Namen der deutschen Soldaten verzeichnet, die im Zweiten Weltkrieg in Jelgava starben. Diejenigen, deren Gräber nicht mehr auffindbar sind, sind auf Stelen namentlich genannt. Kreuze kennzeichnen die Grablagen der 172 Toten, die der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. hierher umgebettet hat. Statt einer geschlossenen Umfassung markieren Bäume die Grenzen des Friedhofs.

Belegung

Nach Zubettungen in den 1920er und 1930er Jahren waren in Jelgava 1.215 deutsche und sechs russische Soldaten bestattet. Im Zweiten Weltkrieg kamen 500 weitere deutsche Kriegstote dazu.

Die beiden Weltkriege haben die Stadt Jelgava stark in Mitleidenschaft gezogen: Im Winter 1916/1917 fanden nördlich Kämpfe der deutschen gegen die russische Armee statt. Auch während des Unabhängigkeitskrieges von 1918 bis 1920 kämpften mehrere Verbände unterschiedlicher Zugehörigkeit um die Stadt. 1940 annektierte die Sowjetunion das damals unabhängige Lettland, bevor deutsche Truppen das Land von 1941 bis 1944 besetzten. Während des Vormarsches der Roten Armee nach Westen verlief die Front im Sommer und Herbst 1944 direkt durch Jelgava. Die Stadt wurde zu fast 90 Prozent zerstört. Später richtete die Sowjetarmee hier ein Lager für deutsche Kriegsgefangene ein.

Historie

In der Zwischenkriegszeit wurden alle Gräber mit Einzelkreuzen versehen. Hecken- und Bäume verliehen dem Friedhof einen landschaftstypischen Charakter. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges blieb das Gelände ungepflegt, fast alle Grabkreuze gingen verloren.

Nachdem Deutschland und Lettland am 24. Januar 1996 ein Kriegsgräberabkommen geschlossen hatten, begann der Volksbund 1998, den inzwischen stark zerstörten Friedhof instand zu setzen. Bundeswehr und örtliche Kräfte säuberten das Gelände und erneuerten die Entwässerungsgräben. Im Zuge der Neugestaltung der Anlage erhielten die Gräber aus dem Ersten Weltkrieg Symbolkreuze zur Kennzeichnung. Am 11. Juli 2004 wurde der Friedhof der Öffentlichkeit übergeben.

Besonderheit

Gegenüber dem deutschen Soldatenfriedhof von Jelgava steht ein Obelisk. Dieses Denkmal erinnert an die lettischen Toten, die in den Jahren 1919/20 für die Unabhängigkeit ihres Landes kämpften. In der Nähe einer Friedhofskapelle sind russische Soldaten begraben, die 1944 im Kampf um Jelgava starben. Schrifttafeln nennen ihre Namen.