Die deutsche Kriegsgräberstätte Hunkovce im Nordosten der Slowakei liegt am Rande eines kleinen Dorfes. Tote des Zweiten Weltkrieges sind dort bestattet.
Friedhofsbeschreibung
Die Kriegsgräberstätte liegt auf einem flachen Hang unterhalb des. Besucherinnen und Besucher gelangen durch ein landestypisches überdachtes Eingangsgebäude, ein Vstup, auf die Anlage. Vstup und Einfriedung sind aus identischen Materialien gefertigt: Holz und ortstypischer Schieferstein. Mit Schiefersteinen ist auch der breite Weg befestigt, der den Hang hinauf zum Gedenkplatz führt.
Dieser ist in den Hang hineingebaut und von einer halbrunden Mauer eingefasst. In der Mitte des Gedenkplatzes steht sich ein hölzernes Hochkreuz. Aus einer Quelle oberhalb des Friedhofs fließt Wasser in eine Mulde am Fuß des Kreuzes und von dort weiter durch eine Rinne bis zu einem kleinen bepflanzten Wasserbecken im Eingangsbereich.
In einem Buch aus Metall sind die Namen der Toten verzeichnet, die nicht geborgen werden konnten. Es liegt am Gedenkplatz auf einem gemauerten Pult. Auf den Gräberflächen stehen Grabkreuze mit je vier Namen pro Seite. Bronzetafeln auf liegenden Granitplatten am Weg erinnern an die Toten, die „unter den Unbekannten“ dieses Gräberfeldes ruhen. Ein Ersatznamenbuch liegt in der Raststätte gegenüber der Gedenkstätte aus.
Belegung
Auf dem Gebiet der heutigen Slowakischen Republik werden etwa 35.000 deutsche Tote des Zweiten Weltkrieges vermutet. Bislang bestattete der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. mehr als 16.000 deutsche Soldaten auf sechs Kriegsgräberstätten, die er dafür angelegt hat. Aus der Zeit des Ersten Weltkrieges liegen dem Volksbund rund 3.000 Einzelnachweise über Kriegstote vor.
Den Friedhof in Hunkovce legte die Wehrmacht an. Seine Strukturen blieben über die Jahrzehnte weitgehend erhalten. Mehr als 3.000 deutsche Soldaten sind dort beerdigt, die im Zweiten Weltkrieg bei den Kämpfen am neun Kilometer nördlich liegenden Dukla-Pass starben.
Historie
Die rechtliche Grundlage für die Arbeit des Volksbundes bildete zunächst der deutsch-tschechoslowakische Nachbarschaftsvertrag vom 27. Februar 1992. Am 2. März 1999 schlossen die Bundesrepublik Deutschland und die Slowakische Republik ein Kriegsgräberabkommen, das am 12. August 2000 in Kraft trat. Ansprechpartner des Volksbundes ist die „Gesellschaft Deutsche Kriegsgräberfürsorge in der Slowakei“ mit Sitz in Prešov.
Im Zuge der kompletten Neugestaltung der Anlage in Hunkovce erweiterte der Volksbund sie und konzipierte sie als Sammelfriedhof. Am 8. Oktober 1995 wurde sie Kriegsgräberstätte der Öffentlichkeit übergeben.
Besonderheit
In der Ortsmitte von Hunkovce steht auf einem Friedhof eine denkmalgeschützte Kirche aus dem 18. Jahrhundert – ein dreiteiliger barocker Holzbau mit niedrigem Steinfundament. Eine griechisch-katholische Kirche aus den 1930er Jahren auf der gegenüberliegenden Straßenseite ist ebenfalls im barocken Baustil gehalten.