Die französische Gemeinde Hohrod gehört zum Département Haut-Rhin in der Region Grand Est (früher: Elsass). Sie liegt 15 Kilometer westlich der Stadt Colmar. Auf der Kriegsgräberstätte Hohrod sind deutsche Soldaten bestattet, die im Ersten Weltkrieg ums Leben kamen. Der Friedhof ist von Munster erreichbar über Hohrodberg in Richtung Collet du Linge. Die Gräberstätte befindet sich an der Straße D5BI.
Friedhofsbeschreibung
Die endgültige Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkrieges in Frankreich nahm der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. auf der Grundlage des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 vor. Er erhielt dazu finanzielle Unterstützung von der Bundesregierung.
Eine Jugendgruppe aus dem Schwarzwald führte auf dem Friedhof Hohrod zunächst gärtnerische Vorarbeiten durch und half im Jahr 1971 dabei, die vorhandenen provisorischen Holzgrabzeichen durch Metallkreuze zu ersetzen, welche die Namen und Daten der Bestatteten verewigen. Im Verlauf dieser Arbeiten waren unter anderem schwere Betonfundamente zu versetzen.
In Einzelgräbern ruhen 1.518 Kriegstote, von denen 40 namentlich nicht bekannt sind. Von 942 in einem Gemeinschaftsgrab Beigesetzten sind 519 unbekannt. Die Gräber von sechs gefallenen jüdischen Soldaten kennzeichnen, aus religiösen Gründen, keine Kreuze, sondern Grabstelen aus Naturstein. Darauf ist in hebräischer Schrift zu lesen „Hier ruht begraben“ ... sowie „Möge seine Seele eingebunden sein in den Kreis der Lebenden“.
Im Zeitraum von 1978 bis 1980 fand eine grundlegende landschaftsbauliche Überarbeitung des gesamten Friedhofes statt. Die Bepflanzung der Gräberreihen mit Heide wurde weitgehend erneuert und der Baumbestand ausgelichtet. Neue Rasenwege entstanden, schadhaftes Mauerwerk wurde instandgesetzt und das Zugangstor erneuert. Der Pflegedienst des Volksbundes betreut den Friedhof dauerhaft.
Historie
Während des Ersten Weltkrieges waren das Elsass und die Vogesen immer wieder Schauplatz schwerer und verlustreicher Kämpfe. Nach Kriegsende bargen die französischen Militärbehörden die Gebeine der Toten, die zuvor in provisorischen Gräbern in etlichen Gemeinden der Region bestattet worden waren und betteten sie auf dem Friedhof in Hohrod wieder ein. Der Volksbund konnte, auf Grundlage einer 1926 getroffenen Vereinbarung, erste Arbeiten zum Ausbau der Anlage vornehmen. Dazu gehörten die Neugestaltung des Eingangs, der Bau einer Bruchsteinmauer an der Straßenseite sowie die Einfassung des Gemeinschaftsgrabes mit Bruchsteinen. Die Gräberfläche wurde mit Heidekraut, Sträuchern und etlichen Bäumen bepflanzt. Die dauerhafte Kennzeichnung der Gräber konnte aufgrund von Devisenmangel bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges 1939 nicht vorgenommen werden.
Besonderheit
Die Heimatgarnisonen der 2.460 in Hohrod bestatteten deutschen Kriegstoten lagen zu einem großen Teil in Bayern, in Baden und in Württemberg, aber auch im Rheinland sowie in Hannover, Braunschweig und Ostfriesland.