Deutschland

Gischow, kirchlicher Friedhof - Kriegsgräberstätte

Gesamtbelegung: 1 Toter

Gesamtbelegung: 1 Toter

Kontakt

Hauptstraße 18

19386 Gischow

Deutschland


Ganzjährig geöffnet

Friedhofbeschreibung

Der kirchliche Friedhof liegt in der Hauptstraße 18 in Gischow im Amt Eldenburg-Lübz.

Belegung

Hier liegen 4 deutsche Soldaten des Zweiten Weltkrieges in Einzelgräbern.

Historie

Das Schicksal zweier deutscher Soldaten am Ende des zweiten Weltkrieges

Am Ende des Zweiten Weltkrieges hatte dieses Dorf etwa 900 Einwohner. Im Zuge der Besetzung Mecklenburgs durch die Rote Armee zogen auch hier sowjetische Truppen ein. In die kleine Ortschaft verlegte man eine durch Infanterie verstärkte Panzerabteilung, dessen Mannschaften überwiegend in den örtlichen Häusern einquartiert wurden. Der Kommandeur des Verbandes richtete in einem verlassenen Hof seinen Gefechtsstand ein; außerdem nahm die Truppe eine Feldküche in Betrieb.

Wie in vielen Orten Mecklenburgs strandeten auch hier viele Flüchtlinge und Vertriebene aus den deutschen Ostgebieten oder versprengte deutsche Soldaten. In dieser Lage wurden durch die örtliche sowjetische Truppe zwei deutsche Soldaten aufgegriffen und gefangen genommen. Da die Soldaten angeblich eine Pistole bei sich führten, wurde ein Standgericht eingesetzt. Gemäß der Überlieferung wurden die beiden Soldaten am 12. Mai 1945, um 15.30 Uhr erschossen und im Gischower Wald begraben.

Die beiden Soldaten erhielten später an diesem Ort eine Grabstelle mit Eichenkreuz, die mit einem Eisenzaun umgeben war. Die Flüchtlings-Eheleute Zoibel, die sich nach dem Krieg hier ansiedelten, pflegten die Grabstelle bis ins hohe Alter. Ihre Söhne waren im Spanischen Bürgerkrieg und an der Ostfront gefallen. In den fünfziger Jahren wurden die beiden Soldaten auf den Gischower Friedhof umgebettet. Die weitere Pflege dieser Grabstelle übernahm über viele Jahre der ortsansässige Willi Beese.

Die beiden Gräber wurden schließlich dank der Initiative von Dr. Josef Steiner, der als Kind in Gischow lebte, im Jahre 2005 durch die Landesbehörden wieder instand gesetzt und gepflegt. Der Ortschronist Jürgen Wolf setzte sich 2022 dafür ein, auch den Gedenkort im Gischower Wald zu erhalten. In Absprache mit dem örtlichen Waldbesitzer ließ er hier einen kleinen Findling setzen, der an das tragische Ereignis am 12. Mai 1945 erinnert. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge Mecklenburg-Vorpommern dokumentiert mit diesem Eintrag in seiner elektronischen Datenbank das Schicksal der beiden Soldaten und die Umstände ihrer letzten Ruhe in Gischow: (Textentwurf Jürgen Wolf, Ortschronist)

Obergefreiter Bernhard Guckes *7.7.1920 - enthalten im Griss des Volksbundes

Gefreiter Horst Wilke *13.12.1925