Polen

Gdansk

Wegbeschreibung

Von der Altstatt in Richtung Gdymia (E77) fahren. Am links liegenden Hauptbahnhof (Głowny) vorbeifahren und am nächsten Kreisverkehr nach links in Richtung Dabrowskiegostraße einbiegen (ca. 1 Kilometer vom Zentrum). Die genaue Adresse lautet: Deutsches Kriegsgräberfeld auf dem Garnisonsfriedhof in DANZIG, ul. Gen. H. Dąbrowskiego 2, Gdansk.

Gesamtbelegung: 1.441 Tote

Gesamtbelegung: 1.441 Tote


Ganzjährig geöffnet

Gdañsk (Danzig) ist die Hauptstadt der polnischen Woiwodschaft Pommern an der Ostseeküste im Norden des Landes. Die dortige Kriegsgräberstätte befindet sich nahe dem Stadtzentrum an der Dabrowskiego-Straße (früher Am Hagelsberg) direkt neben einem zivilen Friedhof.

Friedhofsbeschreibung

Der Garnisonsfriedhof ist der älteste noch genutzte Friedhof in Danzig. Er wurde zur Zeit der napoleonischen Kriege im frühen 19. Jahrhundert außerhalb des Festungswerkes der Stadt angelegt. Seit 1961 stehen Teile des Friedhofs unter Denkmalschutz. Neben einer Anlage für Tote der Kriege 1870/71 und 1914/18 befindet sich dort auch ein kleines Gräberfeld für Soldaten, die im Zweiten Weltkrieg ihr Leben verloren. Die deutsche Minderheit in Danzig hat auf dem Friedhof eine Gedenkstätte für aufgelöste Zivilgräber eingerichtet. Nach einem Jugendlagereinsatz wurde diese am 21. August 2000 der Öffentlichkeit übergeben. Ende 2016 ruhten auf dem Friedhof 562 Kriegstote. Durch Umbettungen aus Danzig und Umgebung fanden auf dem Garnisonsfriedhof weitere 1.213 Tote ihre letzte Ruhestätte. Da die Anlage nun keine weiteren Bestattungen mehr ermöglicht, strebt der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. eine Erweiterung auf einer angrenzenden Fläche an.

Historie

Die Geschichte Danzigs ist ausgesprochen vielschichtig. Seit dem Mittelalter stand die Stadt abwechselnd unter polnischer, preußischer und deutscher Herrschaft. Von 1807 bis 1814 und 1920 bis 1939 bildete Danzig mit seinem Umland einen annähernd souveränen Stadtstaat. In den Jahren zwischen dem Ende des Ersten und dem Beginn des Zweiten Weltkrieges erhoben Polen und Deutschland Anspruch auf die „Freie Stadt Danzig“. Als ein Ergebnis des Versailler Vertrages waren West- und Ostpreußen durch den sogenannten polnischen Korridor, in dem Danzig lag, voneinander getrennt worden. Die Rückgewinnung des polnischen Korridors war ein Kriegsziel der Nationalsozialisten. Nach dem Überfall auf Polen 1939 bildeten sie aus den Gebieten des Korridors und der Freien Stadt Danzig den Reichsgau Danzig-Westpreußen und vertrieben über 100.000 polnische Einwohnerinnen und Einwohner. Im Frühjahr 1945 besetzte die Sowjetarmee die Region. Bald darauf erklärte die Volksrepublik Polen mit sowjetischer Zustimmung den Korridor zu ihrem Staatsgebiet. Die Vertreibung der noch nicht geflohenen Deutschen folgte.

Besonderheit

Den Garnisonsfriedhof prägen vielfältige kulturelle Einflüsse. Neben den Gräbern preußischer und österreichischer Soldaten findet sich ein Gedenkstein für russische Kriegsgefangene aus dem Ersten Weltkrieg. Hinzu kommen Gräber russischer Emigranten, die zur Zeit der Oktoberrevolution flohen, ein muslimisches Grabfeld polnischer Tataren sowie Grablagen von Angehörigen anderer Nationen. Ganz in der Nähe befindet sich der „Friedhof der nicht existierenden Friedhöfe“ – ein Gedenkort für alle nicht mehr bestehenden Begräbnisstätten in der Stadt Danzig. Dort finden regelmäßig Gedenkveranstaltungen statt.