Der deutsche Soldatenfriedhof von Galati liegt auf dem Gelände des Zivilfriedhofes „Eternitatea“.
Friedhofsbeschreibung
Die beiden als Rasenflächen angelegten Grabfelder wurden 1991 mit Betonkreuzen versehen, die Metallplaketten mit den Namen, Daten und Dienstgraden der Toten tragen. Die Namen derer, die im später eingeebneten „Osuar“ (Beinhaus) beerdigt worden waren oder deren Gräber überbettet wurden, sind in alphabetischer Reihenfolge in Metalltafeln graviert und dem Hochkreuz an der Friedhofsmauer zugeordnet. Das Namenbuch liegt bei der Friedhofsverwaltung (Gebäude vorn rechts).
Belegung
In Galati fanden in einem „Osuar“ (Beinhaus) 98 deutsche Tote des Ersten Weltkrieges ihre letzte Ruhestätte. In Einzelgräbern und ebenfalls im „Osuar“ wurden im Zweiten Weltkrieg noch 1.664 weitere deutsche Soldaten bestattet. Das Beinhaus wurde eingeebnet.
Historie
Schon ab 1966 pflegten Jugendorganisationen bei Arbeitseinstätzen über Jahre hinweg Soldatengräber an unterschiedlichen Orten in Rumänien. In den 1980er und 1990er Jahren verhandelte der Volksbund mit rumänischen Regierungsstellen und diversen Stadtverwaltungen und erreichte, dass Friedhöfen instand gesetzt beziehungsweise an mehreren Orten neu angelegt werden durften. Die Umbettung der Toten beider Weltkriege schloss sich an.
In Galati wurden bei Ausbauarbeiten 1986 die deutschen Gefallenen des Zweiten Weltkrieges in ein für Zubettung freigegebenes Gräberfeld umgebettet. Das verhinderte weitere Überbettungen durch Zivilgräber, die bereits in Teilflächen begonnen hatten.
Am 10. Dezember 1997 trat das deutsch-rumänische Kriegsgräberabkommen in Kraft. Vertragspartner des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. ist das rumänische „Regierungsamt für Heldenverehrung“ („Oficiului Naþional pentru Cultul Eroilor“) in Bukarest.
Schon bald nach dem Fall des Eisernen Vorhangs – ab 1999 – nahm die Zahl der vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. in Rumänien organisierten Workcamps für Jugendliche und Arbeitseinsätze für deutsche Soldaten zu, die als Freiwillige Instandsetzungs- und Pflegearbeiten auf Kriegsgräberstätten übernahmen. Das rumänische Verteidigungsministerium sowie die zentralen und lokalen Behörden unterstützten diese Aktivitäten. Das rumänische Militär beteiligte sich an den Pflegearbeiten, brachte die Gruppen in seinen Stützpunkten unter und verpflegte sie dort.
Besonderheit
Auf dem Friedhof ruhen außerdem in einem gemeinsamen Osuar rumänische und deutsche Gefallene des Ersten Weltkrieges, in einem kleinen Grabfeld französische Soldaten des Ersten Weltkrieges sowie in zwei weiteren Gräberfeldern rumänische und sowjetische Gefallene des Zweiten Weltkrieges.
Über die Möglichkeiten, den Friedhof zu besuchen, informiert die Abteilung Kriegsgräberstätten (Telefon: +49 561 7009-179).