Die Kriegsgräberstätte El Alamein war eine der ersten deutschen Anlagen überhaupt. Sie ist auch Ruhestätte von 30 toten Soldaten, deren Herkunft unbekannt ist.
Friedhofbeschreibung
An der Küstenstraße zwischen Alexandria und Marsa Matruh, etwa 100 Kilometer westlich von Alexandria, liegt die deutsche Kriegsgräberstätte El Alamein. Sie ist in Form eines Achtecks angelegt und gleicht einer Burg (sogenannte Totenburg). Jede Ecke ist zu einem Turm ausgebildet. Der äußere Durchmesser einschließlich der Türme beträgt 42 Meter, die Höhe des gesamten Bauwerks zwölf Meter. Ähnliche Anlagen hat der Volksbund in Tobruk (Libyen) und auf dem Pordoi (Italien) errichtet.
Das Innere des Baukörpers bildet einen Ehrenhof, um den – ebenso wie in Tobruk – ein Bogengang führt. Zwischen Bogengang und Außenmauer lässt das nach innen vorspringende Mauerwerk der Türme acht Nischen entstehen, von denen eine als Eingangsraum gestaltet ist. Unter den sieben anderen Nischen befinden sich Gruftkammern, in denen die Gefallenen liegen. Oben in den Nischen stehen jeweils Gedenksteine in Sarkophagform. Auf den Rückwänden der Nischen sind die Namen der darunter bestatteten Gefallenen auf Bronzetafeln verzeichnet. Unter dem Eingangsraum sind weitere 31 tote Soldaten bestattet, deren Nationalität unbekannt ist.
Belegung
In El Alamein ruhen insgesamt 4.313 Tote. Darunter sind 4.283 deutsche Gefallene des Zweiten Weltkriegs sowie 30 Tote des Ersten Weltkriegs.
Historie
Bereits zwischen 1943 und 1947 betteten Umbettungskommandos der britischen Armee die Gefallenen der Commonwealth-Truppen aus verstreut liegenden Wüstengräbern auf einem neu angelegten Friedhof zusammen. Dorthin wurden auch italienische und deutsche Tote überführt. So entstand eine provisorische Gräberanlage mit 3.000 deutschen und 1.800 italienischen Gefallenen. Sie erhielt den Namen Tell-el-Eyssa und ging 1947 in die Betreuung des amtlichen italienischen Gräberdienstes über.
Ende 1953 gestattete die ägyptische Regierung einer vorher in Libyen tätigen Arbeitsgruppe des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge, auf ihrem Hoheitsgebiet weitere 1.200 Tote aus verwahrlosten Friedhöfen und Feldgräbern zu bergen. Sie wurden in ein provisorisches Mausoleum neben dem Friedhof Tell-el-Eyssa umgebettet.
Die Kriegsgräberstätte erhielt ihren endgültigen Standort drei Kilometer südöstlich der provisorischen Gräberanlage, nachdem die ägyptische Regierung dafür ein geeignetes Gelände kostenlos zur Verfügung gestellt hatte. Sie gestattete, dass unmittelbar nach der Fertigstellung der Kriegsgräberstätte Tobruk in Libyen im November 1955 die gesamte Baueinrichtung nach Tell-el-Eyssa in Ägypten verlegt werden konnte. Außerdem durfte der Volksbund das für die Errichtung des Baus notwendige Steinmaterial in einem Bruch bei Marsah Matrut gewinnen lassen.
Die Gedenkstätte wurde am 28. Oktober 1959 eingeweiht und als eine der ersten deutschen Anlagen nach dem Zweiten Weltkrieg der Öffentlichkeit übergeben.
Besonderheit
Alle drei Jahre findet eine internationale Gedenkstunde zur Erinnerung an das Ende der Schlacht um El Alamein statt. Die Veranstaltung findet im Wechsel auf dem deutschen, italienischen und britischen Soldatenfriedhof statt.
Derzeit errichtet die ägyptische Regierung rund um die Kriegsstätte eine neue Großstadt (New Elamein), in der rund eine Million Menschen ein neues Zuhause finden soll.