Lettland

Dzukste

Gesamtbelegung: 418 Tote

Gesamtbelegung: 418 Tote


Ganzjährig geöffnet

Die Kriegsgräberstätte Dþûkste gehört zum Zivilfriedhof der gleichnamigen Gemeinde im Bezirk Tukums. Deutsche und Letten sind hier begraben.

Friedhofsbeschreibung

In der Mitte der Kriegsgräberstätte mit Toten des Zweiten Weltkrieges steht ein steinernes Hochkreuz. Die davor liegende Gedenkplatte trägt eine zweisprachige Inschrift. Den zentralen Platz umgeben vier voneinander getrennte Rasenflächen. 24 Grabkreuze aus Granit, die ringförmig um das Hochkreuz angeordnet sind, markieren diese Flächen. Die Grabkreuze tragen die Namen und Daten der hier Ruhenden. Auf zwei Pultsteinen am Rand der Anlage sind die Namen der Kriegstoten festgehalten, deren überbettete Gräber sich außerhalb des Soldatenfriedhofs befinden.

Belegung

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. geht davon aus, dass in Lettland etwa 100.000 Deutsche, die im Zweiten Weltkrieg zu Tode kamen, an ursprünglich 6.600 Grablageorten bestattet wurden. Hinzu kommen 210 Friedhöfe mit Toten des Ersten Weltkrieges. Deren genaue Anzahl lässt sich nicht mehr ermitteln. Vermutlich starben rund 30.000 deutsche Soldaten während des Ersten Weltkrieges auf lettischem Gebiet.

Während des Zweiten Weltkrieges bestattete die 290. Infanterie-Division der Wehrmacht in Dþûkste neben dem Gemeindefriedhof rund 400 Soldaten. Außerdem sind dort Letten begraben, die im Zweiten Weltkrieg auf deutscher Seite gegen die Sowjetunion kämpften.

Nach Kriegsende verlor der ursprünglich in mehreren Ringen angelegte deutsche Soldatenfriedhof die äußeren Segmente, als der Gemeindefriedhof erweitert wurde – die Soldatengräber wurden überbettet.

Historie

Die Bundesrepublik Deutschland und die Republik Lettland schlossen am 24. Januar 1996 ein Kriegsgräberabkommen und noch im selben Jahr erhielt der Volksbund die Genehmigung, das mit Rasen bewachsene Gräberfeld des ehemaligen Militärfriedhofs neu zu gestalten.

Von der ursprünglichen Anlage existierten nur noch die drei inneren Grabreihen. Mithilfe eines Belegungsplans aus Kriegszeiten ließen sich die Einzelgrablagen dieses Teils ermitteln. Dort setzte der Volksbund Granitkreuze mit Namen.

Die Gemeindeverwaltung Dþûkste pflegt im Auftrag des Volksbundes die Anlage, die der Öffentlichkeit am 14. Juni 1997 übergeben wurde. Partner des Volksbundes in Lettland ist das „Brüderfriedhöfekomitee“.

Besonderheit

In der Nähe des Gemeindefriedhofs steht die Ruine der im Zweiten Weltkrieg zerstörten lutherischen Kirche von Dþûkste. Sie war für lange Zeit ein Mahnmal gegen den Krieg. Vor einigen Jahren wurde innerhalb der alten Kirchenmauern ein neues Gotteshaus errichtet. Die Kombination aus Alt und Neu ergibt ein interessantes und beeindruckendes Bild.