Deutschland

Dresden-Friedrichstadt, Neuer Katholischer Friedhof

Wegbeschreibung

Bremer Str. 20, 01167 Dresden; ÖPNV: DVB-Linien 1 und 68 bis Haltestelle Bremer Straße

Der neue katholische Friedhof an der Bremer Straße (auch äußerer katholischer Friedhof genannt) ist der zweite katholische Friedhof Dresdens. Er wurde 1875 angelegt und 1915 erweitert. Auf dem Areal des Friedhofes befinden sich mehrere Grablagen mit verschiedenen Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft. Leider stimmt die Beschriftung der Grabstätten nicht mit den vorliegenden Gräberlisten überein und ist dadurch irreführend. Untersuchungen der Leiterin der Gedenkstätte Münchner Platz, Dr. Birgit Sack, zu den Gräbern von Hinrichtungsopfern führten zu teils völlig neuen Erkenntnissen zur Belegung des gesamten Friedhofs, auf die an dieser Stelle in Kürze hingewiesen werden wird (Stand: Juni 2020). Bisheriger Informationsstand mit einigen aktuellen Ergänzungen: Die Gedenktafeln im Gräberfeld H sind gefallenen Soldaten beider Weltkriege, Opfern nationalsozialistischer Gewalt und Luftkriegstoten unterschiedlicher Nationen gewidmet. Diese Grabanlage wurde 2008 saniert. In der Abteilung J ruhen 299 Opfer des Zweiten Weltkrieges, darunter 129 am Münchner Platz hingerichtete Bürger der Tschechoslowakei sowie fünf polnische Märtyrer. Diese wurden am 24. August 1942 in Dresden hingerichtet und 1999 von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen (sie liegen jedoch nicht alle direkt unter dem entsprechenden Gedenkstein). In dieser Abteilung befindet sich auch ein Grabdenkmal für die im Juni 1942 in Dresden hingerichteten Mitglieder der Widerstandsgruppe "Schwarze Legion" aus dem polnischen Gostyn, die jedoch nicht hier beerdigt sind. Im Gräberfeld K befindet sich ein 1992 gestaltetes Denkmal aus 36 Holzstelen. Die Holzstelen sollen je nach Tageslicht unterschiedlich wirken und abhängig vom Lichteinfall an Kreuze, eine mahnende Formation oder an die verbrannten Schornsteine der Stadt Dresden nach dem Angriff erinnern. Das lebendige Material Holz symbolisiere besser als jeder Stein das Werden und Vergehen menschlichen Lebens und Erinnerns. Dieses Ensemble ist in seiner Art einmalig in Deutschland. Gemäß der beigefügten Tafel wird hier an 267 Opfer der Bombenangriffe auf Dresden (tatsächlich sind es nur knapp über 20!) sowie 128 nicht mehr existierende Gräber von Luftkriegstoten aus 13 Nationen erinnert. Im Feld N ruhen 298 durch die NS-Justiz in den Jahren 1935 bis 1945 am Landgericht Dresden hingerichtete Opfer aus 11 Nationen. Hinzu kommen 115 Zwangsarbeiter und zwei KZ-Häftlinge. Einige von ihnen wurden während der Luftangriffe auf Dresden getötet. Ein aus Hartziegeln gemauertes Mahnmal mit dem Symbol des Kreuzes bildet den Mittelpunkt dieser Ruhestätte. Unmittelbar Flächendenkmal für die Luftkriegstoten in Abt. K vor diesem Mahnmal erinnern zwei Steinplatten an hier begrabene Sowjetbürger. Neben diesen vier großen Sammelgrabflächen gibt es noch drei weitere Sammelgräber mit insgesamt 30 zivilen Kriegstoten. Darüber hinaus existieren in den Feldern A, B, C, E und F 17 Einzelgräber für deutsche Soldaten des Ersten Weltkrieges.