Die deutsche Kriegsgräberstätte in Dély Ibrahim – ein Vorort von Algier – erreicht man am besten mit Bus oder Taxi.
Friedhofsbeschreibung
Auf der Anlage gibt es neben dem deutschen auch einen serbischen Militärfriedhof und einen britischen Friedhof der Commonwealth War Graves Commission. Das einen halben Hektar umfassende deutsche Gräberfeld liegt als Terrasse hangaufwärts quer zum Zugangsgelände. Über eine Treppe zwischen den Stützmauern am Fuße des Pflegegebäudes führt der Weg auf eine Rasenfläche, auf der ein Gedenkstein steht. Das Gräberfeld ist in acht Grabreihen gegliedert.
Belegung
Nach Unterlagen des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. ruhten in Algerien 558 deutsche Kriegstote, 63 aus dem Ersten und 495 aus dem Zweiten Weltkrieg, an 83 verschiedenen Orten auf Gemeinde- oder Ausländerfriedhöfen.
Im September 1940 begann der Angriff italienischer Truppen auf das unter britischer Herrschaft stehende Ägypten. Die Offensive scheiterte und Deutschland startete zur Unterstützung im Februar 1941 den so genannten Afrikafeldzug. Dieser war zunächst erfolgreich. Wachsende Schwierigkeiten entstanden aber durch die immer länger werdenden Nachschubwege, die eine ausreichende Versorgung der deutschen Truppen nicht zuließen. Dieser Umstand – in Verbindung mit der großen zahlenmäßigen Überlegenheit der durch die USA unterstützten Briten – führte schließlich zur Kapitulation der deutsch-italienischen Verbände bei Tunis am 13. Mai 1943.
Historie
Der Volksbund hat in den fünf nordafrikanischen Küstenstaaten Ägypten, Libyen, Tunesien, Algerien und Marokko für etwa 20.000 deutsche Tote des Zweiten Weltkrieges Kriegsgräberstätten geschaffen.
In Dély Ibrahim begannen die Arbeiten zum Bau einer zentralen deutschen Kriegsgräberstätte 1983. Eingeweiht wurde sie am 28. September 1986. Bis Ende 1985 hatte der Umbettungsdienst des Volksbundes bereits 500 Tote geborgen.
Besonderheit
An der Stelle des Ortes Dély Ibrahim befand sich früher ein Landsitz des osmanischen Sultans Ibrahim (1615-1648), der den Spitznamen „Deli“ (Im Türkischen: „der Verrückte“) trug. Im 19. Jahrhundert wurde eine Gruppe von 50 deutschen Auswanderern auf dem ehemaligen Landsitz des Sultans angesiedelt, wodurch der Ort auch deutsche „Wurzeln“ hat.