Lettland

Daugavpils (2. WK)

Wegbeschreibung

Der Friedhof liegt an der 18. Novembra-iela (Straße des 18. Novembers) in der Nähe des städtischen Friedhofes. Von Riga aus kommend umfährt man das Stadtzentrum entlang des Daugava-Flusses. In Richtung Rezekne (A 13) kommt man direkt am Friedhof vorbei.

Gesamtbelegung: 2.810 Tote

Gesamtbelegung: 2.810 Tote


Ganzjährig geöffnet

In Daugavpils (deutsch: Dünaburg), der zweitgrößten Stadt Lettlands, gibt es zwei deutsche Kriegsgräberstätten – eine für Soldaten des Ersten und diese für die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges.

Belegung

Deutsche Soldaten, die in Kämpfen des Zweiten Weltkrieges starben, wurden zunächst an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet beigesetzt. Später ließ die Wehrmacht einen Sammelfriedhof anlegen, der jedoch nach Kriegsende eingeebnet wurde. Im Jahr 2000 gelang es dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., diese Anlage zu lokalisieren. Nach zweijähriger Planungs- und Bauphase wurde der Friedhof am 9. Juli 2004 wieder eingeweiht. Auf 14 Stelen stehen die Namen der Kriegstoten, zu denen auch Soldaten gehören, die in Daugavpils in Kriegsgefangenschaft gestorben waren.

Friedhofsbeschreibung

Ein leicht geschwungener Weg führt vom Eingang zum Gedenkplatz. Den Mittelpunkt bilden ein Hochkreuz aus Stein – am ursprünglichen Standort wiedererrichtet – mit einem Gedenkspruch auf einer Tafel davor und beidseitig aufgestellten Namentafeln. Kreuzgruppen kennzeichnen die Gräberfelder. Bei der Gestaltung des Friedhofes war die harmonische Einbindung in das natürliche Umfeld wichtig, das dicht mit Bäumen bestanden ist.

Der Friedhof umfasst zwei Abteilungen: ein Gräberfeld mit den Toten, die während des Krieges bestattet wurden, und eine Fläche für die Zubettung weiterer Kriegstoter aus der Stadt Daugavpils und dem Kreis Kraslava. Natursteinpfosten trennen beide Teile optisch voneinander.

Die Namenbücher zur Kriegsgräberstätte sind im Geschichtsmuseum der Stadt (Adresse: Rigas iela 8) ausgelegt. Eine ortsansässige Firma pflegt den Friedhof im Volksbund-Auftrag.

Historie

Nach Annahme des Volksbundes sind in Lettland etwa 100.000 Kriegstote des Zweiten Weltkrieges an ursprünglich rund 6.600 Grablageorten bestattet. Dazu kommen 210 Kriegsgräberstätten mit etwa 30.000 Soldaten des Ersten Weltkrieges. Das Kriegsgräberabkommen zwischen Deutschland und Lettland datiert auf den 24. Januar 1996. Partner des Volksbundes im Land ist das „Brüderfriedhöfe-Komitee“ in Riga.

Schon vor der politischen Unabhängigkeit Lettlands war ein Kontakt der Stadtverwaltung Rigas mit dem Volksbund zustande gekommen. Als Folge wurde 1991 in Riga ein deutscher Kriegsgefangenenfriedhof eingeweiht – das erste Projekt, das der Volksbund in einem Teil der ehemaligen Sowjetunion verwirklichen konnte. Seitdem hat er mehrere Soldatenfriedhöfe des Zweiten Weltkrieges eingeweiht. Außerdem hat er mehr als 30 Kriegsgräberstätten des Ersten Weltkrieges mit Hilfe von Freiwilligen bei Workcamps und Bundeswehr-Einsätzen instandgesetzt.

Besonderheit

In Daugavpils hat der Volksbund zwei Soldatenfriedhöfe wiederhergerichtet. Auf dem früheren Lutheraner Zivilfriedhof (heute: Luteranukapi) sind Deutsche bestattet, die im Ersten Weltkrieg ums Leben kamen. Lesen Sie hierzu auch: Kriegsgräberstätte Daugavpils (1. WK)