Spanien

Cuacos de Yuste

Cuacos de Yuste ist die einzige deutsche Kriegsgräberstätte in Spanien. Bestattet sind dort 180 Soldaten.

Friedhofsbeschreibung

Als dieser Friedhof angelegt wurde, waren besondere Anforderungen zu erfüllen. Die Besonderheiten der Landschaft und historische Bauten in der Nähe – wie das Kloster Yuste und ein Schloss, in dem Kaiser Karl V. seine letzten Lebensjahre verbrachte – steckten den Rahmen. Er sah eine zurückhaltende Gestaltung unter Beachtung der landschaftlichen Gegebenheiten vor. Außerdem sollte das Eingangsgebäude den örtlichen Verhältnissen angepasst und in entsprechender handwerklicher Bauweise erstellt werden.

Ein geschmiedetes Kreuz kennzeichnet die Anlage deutlich sichtbar als Gräberstätte. Kreuze aus Granit kennzeichnen die Grablagen.

Belegung

26 der 180 hier bestatteten Soldaten starben während des Ersten Weltkrieges, 154 im Zweiten Weltkrieg. Die Mehrzahl gehörte der Luftwaffe und der Kriegsmarine an. Viele U-Boot-Fahrer sind hier begraben. Sie starben auf See, ihre Leichen wurden an den Küsten Spaniens angeschwemmt. Die Namen weiterer Soldaten, die sich nicht mehr bergen ließen, sind ebenfalls auf den Grabzeichen verewigt, versehen mit dem Zusatz „i. m.“ – „in memoriam“.

Historie

Auf spanischem Territorium fanden weder im Ersten noch im Zweiten Weltkrieg Kampfhandlungen statt. Dennoch existierten in 68 Gemeinden deutsche Kriegsgräber. Nach dem Ende des von Francisco Franco errichteten diktatorischen Regimes Anfang der 1980er Jahre setzte sich der Volksbund für die Anlage eines zentralen deutschen Soldatenfriedhofs ein.

Nach Abstimmung mit der spanischen Regierung begann Anfang der 1980er Jahre der Bau des Friedhofes. Er wurde im Frühjahr 1983 fertiggestellt und am 1. Juni mit einer Feierstunde der Öffentlichkeit übergeben. Im Lauf der Jahre bettete der Volksbund die deutschen Kriegstoten in Cuacos de Yuste zusammen. Die Bundesgeschäftsstelle des Volksbundes in Kassel/Niestetal betreut die Anlage.

Besonderheit

Fälschlicherweise wird oft angenommen, dass auf diesem Friedhof die Toten der „Legion Condor“ bestattet sind. Sie kämpfte als deutscher Luftwaffenverband im Spanischen Bürgerkrieg (1936 bis 1939) auf Seiten der Nationalisten unter General Francisco Franco, die gegen die spanische Republik geputscht hatten. Der Einsatz deutscher Luftwaffen-Verbände im Bürgerkrieg unterlag strikter Geheimhaltung. Die Soldaten trugen keine deutschen Uniformen, Flugzeuge keine deutschen Hoheitszeichen.

Bis 1939 gaben weder die NS-Regierung noch die spanischen Putschisten diese Einsätze zu. Die Toten der „Legion Condor“ wurden deshalb 1939 nach Deutschland überführt und auf zivilen Friedhöfen bestattet. Der Name der Legion steht vor allem für die ersten größeren Luftangriffe der Geschichte gegen die Zivilbevölkerung eines europäischen Landes.

Die „Legion Condor“ zerstörte unter anderem im April 1937 die baskische Stadt Guernica weitgehend. Weltberühmt ist das gleichnamige Bild, das Pablo Picasso nach der Zerstörung malte. Auf 3,50 mal 7,80 großer Leinwand hielt er das von der „Legion Condor“ angerichtete Grauen fest.