Italien

Costermano

Gesamtbelegung: 21.993 Tote

Gesamtbelegung: 21.993 Tote


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Via Baesse 12

37010 Costermano

Italien


Eine Dokumentation setzt sich mit den Kriegsereignissen in Italien
auseinander.


Friedhofbeschreibung


Auf einem schmalen Bergrücken oberhalb des Gardasees liegt die
Kriegsgräberstätte südlich des Ortes Costermano. Zum Gardasee hin fällt das
Gelände steil ab und verläuft im Osten in flachen Terrassen hangabwärts. Der
Gipfel des Bergrückens gewährt einen weiten Blick über die Landschaft:
Alpengipfel im Norden, zypressenumsäumte Weinhügel im Osten und Süden, den
Gardasee im Westen.


Durch die Halle des Eingangsgebäudes geht es über eine breite Treppe zur
mittleren und größten von drei Terrassen, auf denen sich die Grabfelder
befinden. Die einzelnen Gräber sind durch liegende Steinplatten gekennzeichnet.
Sie tragen die Namen, Dienstgrade, Geburts- und Sterbedaten von jeweils zwei
Toten.
Eine Freitreppe führt zum Kameradengrab. Dort steht eine Bronzefigur, die einen
knienden jungen Mann darstellt. Die lebensgroße Skulptur von Prof. Hans Wimmer
soll stellvertretend für die in Costermano ruhenden Kriegstoten die Erinnerung
an das vielfach erlittene Leid heraufbeschwören.
Am höchsten Punkt der Friedhofsanlage veranschaulicht in einem kleinen
überdachten Gebäude eine Landkarte aus Keramikfliesen, in welchen Provinzen die
in Costermano ruhenden Toten ursprünglich bestattet waren. Über die
Kriegsereignisse in Italien informiert eine Dokumentation im Eingangsgebäude
des Friedhofes.


Belegung


Auf der Kriegsgräberstätte Costermano ruhen rund 22.000 deutsche Kriegstote,
die im Zweiten Weltkrieg auf italienischem Boden zu Tode kamen. Dabei handelt
es sich zum überwiegenden Teil um deutsche Soldaten. Rund 180 Tote hatten eine
andere Nationalität, darunter viele Österreicher, aber zum Beispiel auch
Franzosen, Italiener und Russen. Auch rund 60 Frauen befinden sich unter den
Toten, die als Krankenschwestern, Luftwaffen- oder Stabshelferinnnen eingesetzt
waren. Sogar ein 14-jähriger Hitlerjunge ruht auf der Friedhofsanlage.


Historie


Die Bauarbeiten für die Kriegsgräberstätte begannen bereits im Jahr 1955. Am
6. Mai 1967 wurde die Anlage unter großer Anteilnahme der Angehörigen und der
örtlichen Bevölkerung feierlich eingeweiht.


Besonderheiten


Unter den in Costermano bestatteten Kriegstoten befinden sich mindestens 16
Personen, die nachweislich Kriegsverbrechen und/oder Verbrechen gegen die
Menschlichkeit begangen haben oder daran beteiligt waren. Zu ihnen gehören auch
die SS-Angehörigen Christian Wirth, Gottfried Schwarz und Franz Reichleitner,
die aus dem Generalgouvernement (Polen) nach Italien versetzt worden waren, um
unter dem Decknamen "Aktion R" im adriatischen Küstenland italienische
Partisanen zu bekämpfen und die dort lebende jüdische Bevölkerung zu
vernichten.


Zuvor waren sie maßgeblich im Generalgouvernement an der Ermordung von rund
zwei Millionen Juden sowie Sinti und Roma in den Konzentrationslagern Belzec,
Sobibor, Treblinka und Majdanek beteiligt. Alle drei Personen wurden bei
Kämpfen mit italienischen Widerstandsgruppen getötet. Die Kriegsverbrecher
haben unaussprechliches Leid über viele Menschen und ihre Familien gebracht.
Ihre Verbrechen mahnen uns, aus der Geschichte zu lernen und die Menschenwürde
zu achten.


HINWEIS FÜR PERSONEN MIT BEHINDERUNG:
Der kostenlose Zugang zu dem WC für Behinderte ist nur mit einem Euro-Schlüssel
möglich.
Der Euroschlüssel ist ein 1986 vom CBF Darmstadt – Club Behinderter und ihrer
Freunde in Darmstadt und Umgebung e. V. – eingeführtes, inzwischen europaweit
einheitliches Schließsystem, das es körperlich beeinträchtigten Menschen
ermöglicht, mit einem Einheitsschlüssel selbständig und kostenlos Zugang zu
behindertengerechten sanitären Anlagen und Einrichtungen zu erhalten.
Informationen zu dem Erwerb des Schlüssels erhalten Sie hier:
CBF-Darmstadt e.V., Pallaswiesenstr. 123a, 64293 Darmstadt;
Mo - Fr: 9 Uhr - 12 Uhr & 13 Uhr - 16:30 Uhr; Tel: 06151 - 81 22 0