Frankreich

Cheppy

Département Meuse; 6.170 deutsche Kriegstote; Erster Weltkrieg Der deutsche Soldatenfriedhof Cheppy wurde Ende September 1914 nach den ersten Gefechten zwischen Argonnen und Maas von der eigenen Truppe angelegt. Er nahm u.a. die Toten der Kämpfe um Varennes-en-Argonne und Montfaucon am 2. und 3. September sowie der Kämpfe um Aprémont und Cheppy in den letzten Septembertagen 1914 auf. In den seinerzeit erreichten Linien verblieb die Front nahezu unverändert bis September 1918. Weitere Gefallene kamen während der heftigen Kämpfe im Argonnerwald Ende 1914 bis in das Jahr 1915 und ab März 1916, als die Schlacht um Verdun auch auf das linke Maasufer ausgedehnt worden war, hinzu. Der Friedhof wurde nach Kriegsende durch die französischen Militärbehörden durch die Zubettung von Toten, deren sterbliche Überreste bei den bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges andauernden Rekultivierungsarbeiten zur Wiederherstellung des Argonner Waldes gefunden worden waren, angelegt. Noch im März 1969 erfolgte die Überführung des am 28. November 1914 gefallenen Kommandeurs der 53 königl. württ. Landwehrbrigade, Gen Lt Hermann von Osswald, dessen Grab bis dahin als verschollen galt und nun im Cheppywald bei Forstarbeiten gefunden worden war. Die heute auf dem Friedhof Ruhenden gehörten Truppenteilen an, deren Heimatgarnisonen in Schlesien, Sachsen, Berlin, Württemberg, Baden, Hessen, Bayern, Westfalen, im Rheinland und in Lothringen lagen. An den Abwehrkämpfen im Herbst 1918 waren Truppenteilen aus fast allen Ländern des damaligen Deutschen Reiches beteiligt. Instandsetzungsarbeiten zwischen den Kriegen Erste Arbeiten zur Verbesserung des Zustandes des Friedhofes führte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. aufgrund einer 1926 mit den französischen Militärbehörden getroffenen Vereinbarung aus. Bereits Ende 1927/Anfang 1928 begannen umfangreiche Baumpflanzungen. In den weiteren Jahren folgten die Begrünung der Gräberflächen, die Einfassung der Gemeinschaftsgräber durch Natursteinmauern und die Errichtung von hölzernen Hochkreuzen sowie die Gestaltung des Eingangsbereiches. Das Problem einer dauerhaften Kennzeichnung der Gräber blieb allerdings infolge Devisenmangels und des 1939 ausbrechenden Zweiten Weltkrieges ungelöst. Endgültige Gestaltung Nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens vom 19. Juli 1966 konnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. - finanziell unterstützt von der Bundesregierung - die endgültige Gestaltung der deutschen Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkrieges in Frankreich vornehmen. Jugendliche freiwillige Helfer des Volksbundes hatten bereits mit gärtnerischen Vorarbeiten begonnen. Die Gemeinschaftsgräber erhielten neue Einfassungen aus Naturstein. Auf ihnen wurden Gusstafeln mit den Namen der hier ruhenden bekannten Gefallenen angebracht. Hecken und Baumbepflanzung sowie der Eingangsbereich wurden erneuert und ein Hochkreuz aus geschmiedetem Stahl als zentrales Mal errichtet. Schließlich erfolgte der Austausch der bisherigen provisorischen Holzgrabzeichen gegen Kreuze aus Metall mit eingegossenen Namen und Daten der hier ruhenden. Die 35 Kilogramm schweren Kreuzfundamente, deren Antransport die Bundeswehr übernommen hatte, wurden ebenfalls von jugendlichen Helfern des Volksbundes versetzt. Am 13.11.2009 wurden 35 deutsche Gefallene ,die bei Grabungen in der Nähe von Vauquois in den Jahren 2008/2009 beigesetzt. Von den 6.170 Gefallenen ruhen 2.351 in Einzel- und Gruppengräbern; sechzehn blieben ohne Namen. In den zwei Gemeinschaftsgräbern mit 3.819 Opfern blieben 3.541 unbekannt. Die sechs Gräber von Gefallenen jüdischen Glaubens erhielten aus religiösen Gründen als Kennzeichnung statt eines Kreuzes eine Grabstele aus Naturstein, deren hebräische Schriftzeichen besagen: 1. (oben): "Hier ruht begraben ... ." 2. (unten): "Möge seine Seele eingebunden sein in den Kreis der Lebenden."