Die Kriegsgräberstätte Cheb ist Teil der städtischen Friedhofsanlage. Auf dem Areal sind deutsche Soldaten und Zivilisten bestattet, die im oder direkt nach dem Zweiten Weltkrieg ums Leben gekommen sind.
Friedhofbeschreibung
Die Stadt Cheb (deutsch: Eger) liegt an der tschechisch-deutschen Grenze, etwa 170 Kilometer westlich der Hauptstadt Prag. Die Kriegsgräberstätte befindet sich auf dem städtischen Friedhof. Das etwa 1,5 Hektar große Areal hat die Stadtverwaltung dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge 2008 überlassen, um dort eine Ruhestätte für deutsche Gefallene aus dem Zweiten Weltkrieg anzulegen.
Die Namen und Lebensdaten der vom Volksbund identifizierten Toten sind auf Grabkreuzen verzeichnet. Sie erinnern auf der Vorder- und Rückseite an jeweils vier Tote. Die Namen der Kriegstoten, die in Gemeinschaftsgräbern bestattet werden mussten, weil deren Gebeine nicht zweifelsfrei von denen anderer Toter getrennt werden konnten, sind auf Pultsteinen dokumentiert. Ein metallenes Gedenkbuch listet ergänzend die Kriegstoten auf, deren Gebeine nicht geborgen werden konnten. Zusätzlich liegen im Ausstellungsraum in der Friedhofsverwaltung Namenbücher aus, die die Namen und Lebensdaten aller deutschen Kriegsopfer auflisten, die im Gebiet der Tschechischen Republik ihr Leben verloren oder nach wie vor dort als vermisst gelten.
Belegung
Auf der Kriegsgräberstätte Cheb sind 6.004 deutsche Tote aus dem Zweiten Weltkrieg bestattet, die der Volksbund seit 2008 im gesamten Gebiet der Tschechischen Republik bergen konnte. Zusätzlich ruhen auf der Friedhofsanlage auch die Gebeine vieler ziviler Kriegstoter, die nach Kriegsende durch Flucht und Vertreibung ihr Leben verloren.
Historie
Die ersten Toten wurden am 12. November 2008 – noch vor Abschluss der Bauarbeiten – auf dem Areal der heutigen Kriegsgräberstätte bestattet. Bereits seit Beginn der 1990er Jahre konnte der Volksbund an vielen Orten der früheren Tschechoslowakei die Gebeine deutscher Soldaten exhumieren. Weil aber damals noch keine Kriegsgräberstätte zur Verfügung stand, wo die Toten würdig bestattet werden konnten, mussten die Gebeine zunächst in einem Depot zwischengelagert werden. Dank der Unterstützung des damaligem Bürgermeisters Jan Svoboda wurde schließlich in Cheb auf dem Gelände der Städtischen Friedhofsanlage ein Gelände zur Verfügung gestellt, auf dem der Volksbund die heutige Kriegsgräberstätte errichten durfte. Am 11. September 2010 wurde die Anlage der Öffentlichkeit übergeben. Im Mai 2011 wurden unter Mithilfe der Reservistenkameradschaft Hof rund 150 weitere Grabkreuze aufgestellt.
Hinweis
Der Schlüssel für den Ausstellungsraum ist nur zu den Bürozeiten der Friedhofsverwaltung (Montag bis Freitag 8 Uhr - 15 Uhr)erhältlich. Der Raum ist in dieser Zeit auch durch das Friedhofsgebäude von innen zugänglich (Büroeingang).