Russland

Cernjachovsk/Tschernjachowsk

Wegbeschreibung

Von Königsberg/Kaliningrad die A 229 Richtung Kiew, nach 1,5 Stunden Autofahrt ist Insterburg/Cernjachovsk erreicht. Dort an der ersten großen Ampelkreuzung rechts abfahren. An den Bahngleisen entlang, dann durch den ersten Bahntunnel die A 197 Richtung Krylovo. Am Ende des Stadtkerns auf der linken Seite direkt an der A 197 befindet sich die Kriegsgräberstätte.

Die Stadt Insterburg (russisch: Tschernjachowsk) gehört zum Verwaltungsbezirk Königsberg (russisch: Oblast Kaliningrad). Die deutsche Kriegsgräberstätte mit fast 7.000 Toten wurde 1996 eingeweiht. Sie ist barrierefrei und ganzjährig geöffnet.

Friedhofsbeschreibung

Der Weg führt durch ein eisernes Tor auf die Anlage und zu einem Gedenkplatz. Die Überreste des Fundaments der ehemaligen Friedhofskapelle umgeben ihn. Liegende Schrifttafeln dokumentieren die Namen der während des Zweiten Weltkrieges hier Bestatteten. Zwei neben dem Gedenkplatz aufgestellte Hochkreuze aus Holz stehen für die verschiedenen Konfessionen.

Hinter dem Gedenkplatz sowie links vom Hauptweg erstrecken sich die Gräberfelder mit den Toten des Zweiten Weltkrieges mit Symbolkreuzen aus Granit. Die Namen der Toten sind nach dem Alphabet auf Stelen verewigt. An anderer Stelle sind einige Grabzeichen aus dem Ersten Weltkrieg erhalten geblieben. Daneben markieren Kreuzgruppen aus Granit die Grablagen der russischen Kriegstoten.

Belegung

Auf dem ehemaligen Zivilfriedhof von Insterburg fanden 556 Deutsche, fünf Rumänen und 165 Russen, die im Ersten Weltkrieg ihr Leben verloren hatten, ihre letzte Ruhestätte. Heute ist die Anlage auch Sammelfriedhof für deutsche Soldaten, die im östlichen Teil des ehemaligen Ostpreußens starben. 6.930 Kriegstote sind es insgesamt.

Historie

Ursprünglich war das Areal rund 17.000 Quadratmeter groß. Wegen der zu erwartenden Zubettungen baute der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. die Kriegsgräberstätte 1995/96 im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland aus und erweiterte die Fläche auf rund 27.000 Quadratmeter. Am 6. Juli 1996 wurde die Anlage der Öffentlichkeit übergeben. Im selben Jahr erfolgten die ersten Zubettungen. Bis 2005 wurden mehr als 6.000 Kriegstote aus verschiedenen Grablagen geborgen.

Das am 16. Dezember 1992 unterzeichnete Kriegsgräberabkommen zwischen der russischen Föderation und Deutschland trat am 21. Juli 1994 in Kraft. Offizieller Ansprechpartner für den Volksbund ist auf russischer Seite der „Verband für Internationale Zusammenarbeit bei der Pflege von Soldatengedenkstätten“ (Wojennyje Memorialy). Das Kriegsgräberabkommen war die rechtliche Grundlage für die Wiederherstellung dieses Friedhofs. Es war zugleich der erste Vertrag mit einem Staat der ehemaligen Sowjetunion und ebnete den Weg für Verhandlungen mit weiteren Staaten.

Besonderheit

In Insterburg gibt ein privates Museum, in dem die Namenbücher für diese und für die Kriegsgräberstätte Heiligenbeil (russisch: Mamonovo) sowie das Namenbuch für den Verwaltungsbezirk Königsberg aufbewahrt werden. Das Haus zeigt viele Exponate aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg (Museum der Stadtgeschichte, Ulitsa Krupskoy, 6, Tschernjachowsk).