Rumänien

Bukarest Bucuresti Pro Patria

Gesamtbelegung: 3.956 Tote

Gesamtbelegung: 3.956 Tote


An der Straße Șoseaua Olteniței in der rumänischen Hauptstadt Bukarest liegen vier Friedhöfe. Einer davon ist der Soldatenfriedhof „Pro Patria“. Wer ihn besuchen möchte, sollte vorher beim Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. in Niestetal klären, ob er geöffnet ist (Telefon: +49 561 7009-179).

Belegung

Der Friedhof wurde 1917/1918 angelegt. Mehr als 3.900 deutsche Kriegstote von 1917 ruhen dort in mehreren Gräberblöcken und zwei kleinen Gruftanlagen. In einigen Parzellen sind Angehörige anderer Nationen beigesetzt, die an der Seite der Deutschen gekämpft haben. Während des Zweiten Weltkrieges wurden 1.616 deutsche Soldaten in Einzel- und in zwei Gemeinschaftsgräbern bestattet.

Historie

Die deutschen Verluste im Zweiten Weltkrieg werden auf 38.000 Kriegstote geschätzt, dem Volksbund liegen dazu über 35.000 Verlustmeldungen vor. Die Toten ruhen an fast 800 Orten.

Am 25. Juni 1996 unterzeichneten Rumänien und Deutschland ein Kriegsgräberabkommen, das am 10. Dezember 1997 in Kraft trat. Verhandlungen des Volksbundes mit rumänischen Regierungsstellen und etlichen Stadtverwaltungen machten aber schon ab 1984 verschiedene Bauprojekte möglich.

So durfte der Volksbund nach Abschluss langer und schwieriger Gespräche mit dem rumänischen Außenministerium und der Stadt Bukarest den Friedhof „Pro Patria“ 1985 und 1986 instand setzen, der nach 1945 zunehmend verfallen war. Zuletzt existierten nur noch die teils umgestürzten Grabzeichen aus der Zeit des Ersten Weltkrieges. Provisorische Holzkreuze hatte man damals schon durch Kreuze aus Stein ersetzt.

Der Volksbund renovierte die alten Gedenksteine, stellte neue Grabkreuze auf und verzeichnete Namen und Daten auf kleinen Metalltafeln.

Erhalten ist das steinerne Ehrenmal am Ende des Hauptweges mit der fünfsprachigen Inschrift „Vaterland ehre deine Helden“.

2008 legte der Volksbund auf freien Flächen weitere Gräber an, um die Gebeine von deutschen Soldaten hierher umbetten zu können, die im Zweiten Weltkrieg in Bukarest und Umgebung bestattet worden waren.

Besonderheit

Die Pläne zum Bau des Friedhofs erstellte der Gärtnereibesitzer und Gartenarchitekt Rudolf Lange aus Swinemünde. Er war im Ersten Weltkrieg dem Oberkommando von General von Mackensen zugeteilt worden. Die Heeresgruppe Mackensen der Mittelmächte existierte von 1915 bis 1918 und war unter deutscher Führung in wechselnder Zusammensetzung an verschiedenen Fronten in Ost- und Südosteuropa eingesetzt – unter anderem in Rumänien.