Tschechische Republik

Brno

Wegbeschreibung

Der Stadtfriedhof liegt im Süden Brno (Brünn), im Stadtteil Bohunice, der Haupteingang befindet sich in unmittelbarer Nähe der Autobahn D 1 (E 50 / E 65), an der in die Stadt führenden Straße Videnska (Straße Nr. 52, E 461). Direkte Zufahrt zum Soldatenfriedhof: von Prag auf der D 1 kommend Richtung Olomouc/Bratislava fahrend, die Abfahrt "Exit 194 B Brno-Centrum/Wien" abfahren. An der Abfahrt Wien (E 461) vorbei Richtung Centrum, dann nach dem Abzweig Richtung Prag auf der rechten Fahrspur dem kleinen weißen Hinweisschild "Bohunice/Herspice" folgen und die Schnellstraße verlassen. Den kleinen Parkplatz umfahren; am Ende rechts (Bohunicka) abbiegen, unter der Autobahnbrücke hindurch und nach ca. 300 m (Lany) auf der rechten Seite eine kleine Toreinfahrt nehmen, direkt vor dem Stadtteilschild "Mestka Cast Bohunice". Geradeaus auf das Friedhofstor (Nebeneingang) zufahren, Parkplatz auf der rechten Seite direkt vor dem Tor. Das Pförtnerhaus am Eingang zu unserm Friedhof ist nicht mehr besetzt und das dort ausgelegte Buch im Moment nicht verfügbar. An einer Lösung wird gearbeitet.

Gesamtbelegung: 7889 Tote

Brno

Tschechische Republik

Ganzjährig geöffnet

Die Kriegsgräberstätte befindet sich auf dem Stadtfriedhof von Brno (Brünn), im Stadtteil Bohunice. Der Haupteingang des Friedhofs liegt in unmittelbarer Nähe zur Autobahn D 1 (E 50 / E 65) an der Straße Videnska (Straße Nr. 52, E 461). Der Soldatenfriedhof ist durch einen Nebeneingang mit vorgelagertem Parkplatz direkt zugänglich. Die Einweihung erfolgte am 23. Oktober 1993.

Friedhofsbeschreibung

Die auf dem Friedhof von Brno vorhandenen deutschen Gräberfelder aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges blieben in ihrer Ursprungsform erhalten. Die Erweiterung des deutschen Soldatenfriedhofs begann im Zeitraum 1967/68 mit ersten Zubettungen. Die an das Gräberfeld angrenzenden Friedhofsflächen, zuvor als Deponie genutzt, erschloss der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. in den Jahren 1992/93 für die Anlage eines Sammelfriedhofes und ordnete sie dem vorhandenen Soldatenfriedhof zu. So entstanden Zubettungsflächen für weitere 6.500 Tote, sodass in Brno insgesamt rund 9.000 Kriegstote ihre letzte Ruhestätte erhalten können. Ende 2015 waren 7.889 deutsche Soldaten hier bestattet. Die ursprünglich vorhandenen Grabplatten wurden durch Kreuze aus Granit ersetzt, welche die Namen, Daten und Dienstgrade der Bestatteten dokumentieren. Im Zuge der Ausbaumaßnahme entstand ein Altan, ein offenes Friedhofshäuschen, mit Informationstafeln. Über Verbindungswege aus Granitkleinsteinpflaster ist ein kleiner Gedenkplatz gegenüber dem Altan an der Friedhofsmauer zu erreichen. Dort steht ein schlankes Hochkreuz aus Metall. Auf der Gräberstätte wurden als Infrastrukturmaßnahmen Be- und Entwässerungsleitungen verlegt, ein Pförtnerhaus mit Toiletten errichtet und eine Lindenallee entlang des Friedhofshauptweges gepflanzt. Weitere Einbettungen erfolgen laufend, die Kennzeichnung der Gräber dieser Toten findet sukzessive statt. Im Außenbereich der Anlage wurde 2018 ein Tisch mit zwei Namenbüchern aus Metall aufgestellt. Diese verewigen die etwa 4.000 Namen der Kriegstoten, die nicht geborgen werden konnten.

Historie

Das Münchner Abkommen vom 30. September 1938 legte die Abtretung des Sudetengebiets an das Deutsche Reich fest, ohne die tschechoslowakische Regierung einzubeziehen. Im Gegenzug garantierten England und Frankreich den Bestand des tschechoslowakischen Reststaates. Am 15. März 1939 besetzte die Wehrmacht unter dem Vorwand, die Deutschen in Tschechien schützen zu müssen, das Land. Einen Tag nach dieser faktischen Annexion riefen die neuen Machthaber das „Protektorat Böhmen und Mähren“ aus. Es blieb bis zur Befreiung durch die Sowjetarmee Anfang 1945 unter deutscher Zwangsherrschaft. Wie in allen durch Deutschland besetzten Gebieten, wurde auch die Tschechoslowakei Schauplatz von Deportationen und Gewalttaten gegen die Zivilbevölkerung durch Besatzungsbehörden und deutsche Truppen. Im Kontext der deutschen Eroberungspolitik und der folgenden Gewaltherrschaft sind die bis heute kontroversen Vertreibungen der deutschen aus den sog. „Ostgebieten“ zu sehen, die nach Kriegsende stattgefunden haben und eine historische Hypothek bis in die Gegenwart darstellen.

Infolge der veränderten politischen Situation in Osteuropa konnte der Volksbund seit Anfang der neunziger Jahre auf dem Gebiet der heutigen Tschechischen Republik tätig werden. Seitdem arbeitet er daran, Gräber zu finden und die Bestatteten auf zentrale Sammelfriedhöfe zu überführen. Die Auswertung der Grabmeldungen für die heutige Tschechische Republik ergab, dass 18.368 Gräber deutscher Kriegstoter des Zweiten Weltkrieges in 1.635 Gemeinden existierten. Tatsächlich dürfte ihre Zahl wesentlich größer sein. Grundlage der Arbeit des Volksbundes ist Artikel 30 des zwischen der Bundesrepublik Deutschland sowie der Tschechischen und der Slowakischen Föderativen Republik am 4. März 1992 geschlossenen Vertrages, der die Absichtserklärung beider Regierungen enthält, die Kriegsgräber zu schützen und ihre Erfassung und Pflege zu ermöglichen, der sog. „Vertrag über die gute Nachbarschaft“. Ein Kriegsgräberabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechischen Republik besteht noch nicht.

Besonderheit

Der Zentralfriedhof (Ústøední høbitov) Brno ist der größte und bedeutendste Friedhof der tschechischen Stadt. Er wurde im Jahr 1883 nach den Plänen des Architekten Alois Prastorfer errichtet und mehrfach erweitert. Auf dem Friedhofsgelände entstand im Zeitraum von 1924 bis 1926 die vom Architekten Bohuslav Fuchs entworfene Zeremonienhalle und von 1925 bis 1930 erbaute Arnošt Wiesner das Brünner Krematorium. Auf dem Friedhof entstand den Jahren 1945/1946 eine Gedenkstätte. Dort befinden sich Gräber von Widerstandskämpfern gegen den Nationalsozialismus sowie ein sowjetischer und ein rumänischer Soldatenfriedhof. Der Ehrenfriedhof wurde 1989 zum Nationalen Kulturdenkmal erklärt.