Auf der Kriegsgräberstätte Brașov ist der im Zweiten Weltkrieg gestorbene georgische Oberst Solomon Zaldastanishvili bestattet. Nach dem Angriff auf die Sowjetunion 1941 hatte er sich der deutschen Seite angeschlossen, weil er auf den Zusammenbruch der Sowjetunion und damit auf die Unabhängigkeit Georgiens hoffte.
Friedhofsbeschreibung
Brașov (deutsch: Kronstadt) ist eine Großstadt im Burzenland im Südosten Siebenbürgens. Schon 1918 entstand eine Mauer um den Friedhof. 754 Soldaten sind dort begraben. Für die rumänischen Kriegstoten wurden 1999 ein Gedenkstein und zwei Grabsteine aufgestellt. Weitere deutsche Soldaten, die im Zweiten Weltkrieg ihr Leben verloren, sind auf dem St. Bartholomae-Friedhof bestattet, wo Holzkreuze an sie erinnern.
Belegung
Im Ersten Weltkrieg war Rumänien zunächst neutral geblieben. 1916 hatte es sich der Entente angeschlossen und Österreich-Ungarn den Krieg erklärt. Darauf folgte unmittelbar die deutsche Kriegserklärung an Rumänien.
Infolge der Kämpfe um die Stadt 1916 wurden mehrere Kriegsgräberstätten angelegt. Der „Friedhof der Helden des Ersten und Zweiten Weltkriegs“ („Cimitirul Eroilor din Primul şi cel de-Al Doilea Război Mondial“) auf der „Schützenwiese“ ist der größte im Stadtgebiet. Dort sind 596 Kriegstote aus dem Ersten und 158 aus dem Zweiten Weltkrieg bestattet.
Ursprünglich waren dort 900 Soldaten begraben, unter ihnen 360 Deutsche. Viele waren im Ersten Weltkrieg im Kronstädter Lazarett ihren Verletzungen erlegen. Durch Umbettungen verringerte sich später die Zahl der Gräber.
Im Zweiten Weltkrieg sah sich Rumänien von der Sowjetunion bedroht und näherte sich deshalb 1940 an Deutschland an, das eine Militärmission entsandte. 1944 brach das Land dann die diplomatischen Beziehungen zu Deutschland ab und sprach eine Kriegserklärung aus. Ein Waffenstillstand mit der Sowjetunion folgte im September 1944. Anschließend kämpften rumänische Soldaten mit der Roten Armee gegen Deutschland.
Historie
Schon bald nach dem Fall des Eisernen Vorhangs – ab 1999 – organisierte der Volksbund in Rumänien Workcamps für Jugendliche und Arbeitseinsätze für deutsche Soldaten, die als Freiwillige Instandsetzungs- und Pflegearbeiten auf Kriegsgräberstätten übernahmen. Das rumänische Verteidigungsministerium sowie die zentralen und lokalen Behörden unterstützten diese Aktivitäten. Das rumänische Militär beteiligte sich an den Pflegearbeiten, brachte die Gruppen in seinen Stützpunkten unter und verpflegte sie dort.
Besonderheiten
Auf der Kriegsgräberstätte Brașov ist der im Zweiten Weltkrieg gestorbene georgische Oberst Solomon Zaldastanishvili bestattet. Nach dem Angriff auf die Sowjetunion 1941 hatte er sich der deutschen Seite angeschlossen, weil er auf den Zusammenbruch der Sowjetunion und damit auf die Unabhängigkeit Georgiens hoffte.
Während der deutschen Offensive in den ersten Monaten gerieten tausende Soldaten der Roten Armee in Kriegsgefangenschaft – unter ihnen auch viele Georgier, die unter widrigsten Bedingungen interniert waren. Zaldastanishvili setzte sich für ihre Freilassung ein, erreichte bei der Wehrmachtsverwaltung aber nur, dass 90 georgische Gefangene entlassen wurden. Aus Protest zog der Oberst selbst in das Gefangenenlager und blieb bei seinen Landsleuten, obwohl er ein freier Mann war.
Das bezahlte er mit dem Leben: Aufgrund der widrigen Bedingungen erkrankte er schwer und starb im Lazarett in Bukarest. Der Gräberdienst der Wehrmacht bestattete ihn in Brașov.
Zu seinen Ehren ließ die georgische Botschaft in Anwesenheit des Botschafters 2021 einen neuen Grabstein setzen, der auf das Engagement Solomon Zaldastanishvilis für die Unabhängigkeit Georgiens hinweist.